Von Sebastian Schmid, New YorkFür den Elektronikkonzern Apple läuft es nach einigen schwachen Monaten offenbar wieder rund. Der Verkaufsstart des neuen iPhones soll verschiedenen Erhebungen zufolge vielversprechend verlaufen sein. Der größte Konkurrent Samsung muss zudem zeitgleich mit den wegen Explosionsgefahr zurückgerufenen Galaxy-Note-7-Smartphones einen PR-GAU durchstehen.Mit dem frisch gestärkten Selbstbewusstsein plant Apple nun offenbar den Großangriff mitten in Samsungs Heimatmarkt Südkorea. Der iPhone-Anbieter plant demnach, seine erste Einzelhandelsfiliale in dem Markt zu eröffnen, und soll dabei mehrere Grundstücke in unmittelbarer Nachbarschaft zum Samsung-Hauptquartier besichtigt haben.Schon in der Vergangenheit hatte Apple in Korea vorübergehende Verkaufserfolge erzielt. Im November 2014 verzeichnete das Unternehmen nach dem Verkaufsstart von iPhone “6” und “6 Plus” kurzzeitig einen Marktanteil von 33 % und setzte sich damit in dem von Samsung dominierten Markt vorübergehend an die Spitze. Meist liegt Apples Marktanteil allerdings im einstelligen Prozentbereich. Mit einer eigenen Einzelhandelspräsenz dürfte Apple vor allem darauf hoffen, den Platzhirschen Samsung und LG dauerhaft Anteile in dem hoch saturierten Smartphone-Markt abzuringen. Um Neukunden wird in Südkorea praktisch nicht mehr gekämpft. Einer Untersuchung von Pew Research zufolge besitzen 88 % aller Südkoreaner ein Smartphone. Bei den unter 35-jährigen Erwachsenen sind es 100 %. Damit ist der Anteil höher als in jedem anderen Land der Erde. Allerdings kommen Samsung und LG Electronics zusammen auf 80 % des Marktes, so dass Apple hier noch viele Zugewinne möglich scheinen. Der iPhone-Anbieter selbst gibt bislang keine Auskunft über seinen Marktanteil in Südkorea.In Japan und China unterhält der Konzern aus Cupertino zahlreiche Einzelhandelsfilialen und kommt dort auch jeweils auf hohe Marktanteile. Im zweiten Quartal kam Apple in China auf 14,3 %, hatte in der Vergangenheit aber auch schon mehr als 20 % gehalten. Im technologieaffinen Japan hält Apple mehr als 40 % Anteil. Allerdings ist hier die Nutzung von Smartphones mit 37 % der Bevölkerung weit weniger verbreitet als in den meisten entwickelten Industrieländern. Dies liegt daran, dass dort weiterhin sehr viele Feature Phones genutzt werden, die sich im Land der aufgehenden Sonne traditionell großer Beliebtheit erfreuen. Insofern sieht sich Apple hier noch immer Barrieren gegenüber, die Konkurrent Samsung in Korea längst eingerissen hat.