Apple liegt im Clinch mit Ericsson
hei Frankfurt
Ericsson und Apple brechen den nächsten Patentstreit vom Zaun. Nachdem der schwedische Mobilfunkausrüster Apple Patentrechtsverletzungen bei 5G-Technologie vorgeworfen hatte, schlägt der iPhone-Hersteller seinerseits mit einer Klage zurück. Apple verlangt überdies sogar einen Bann von Ericsson-Equipment in den USA insgesamt und weist darauf hin, dass 5G-Antennentechnologie gleichermaßen von Nokia und Samsung bezogen werden könne. Daher habe ein Bann von Ericsson-Netztechnik „keine nennenswerten Auswirkungen“ auf den Wettbewerb im Markt für Telekomausrüstung in den USA. Der Konzern zeigte sich allerdings bereit, seine Klage zurückzuziehen, falls Ericsson dazu ebenfalls bereit wäre.
Die Investmentbank Raymond James schätzt die bisherigen Patentzahlungen von Apple an Ericsson auf 200 bis 300 Mill. Dollar im Jahr. Mit der wachsenden Verbreitung von 5G dürften diese Patentzahlungen für alle Smartphone-Hersteller zunehmen, denn Branchenveteranen wie Ericsson aber auch Nokia sind entschlossen dabei, ihr üppiges Rechteportfolio zu Geld zu machen.
Ein Bann von Ericsson-Netztechnik in den USA dürfte unterdessen wenig Aussicht haben; denn der Ausschluss chinesischer Anbieter wie Huawei und ZTE vom US-Markt – bei denen Sicherheitsbedenken bestehen – engt die Auswahl der Telekomnetzbetreiber bereits stark ein. Sie dürften gegen eine weitere Verknappung Sturm laufen.