Apples Siri soll auch Drittanbieter verstehen

Sprachassistent wird für externe Entwickler geöffnet

Apples Siri soll auch Drittanbieter verstehen

scd New York – Analysten rechnen damit, dass Apple im laufenden Jahr erstmals weniger iPhones verkaufen wird als im vorangegangenen Turnus. Zum Auftakt der diesjährigen Entwicklerkonferenz haben viele Marktbeobachter daher ein besonderes Augenmerk auf die Software-Neuerungen gelegt. Apple kündigte zugleich verbesserte Betriebssysteme für Apple Watch, Apple TV, die Mac-Rechner und die iOS-Produkte iPhone, iPad und iPod Touch an. Nach Ansicht von Marktkennern holt der Computerkonzern dabei in vielerlei Hinsicht nur Rückstände auf einige Konkurrenten auf.So wird der iOS-Sprachassistent Siri vier Jahre nach seinem Marktstart endlich für externe Entwickler zur Integration in ihre Applikationen geöffnet. Dies wurde von diesen schon länger gefordert. Zudem erhält Siri auf Apple TV und der Apple Watch neue Suchfunktionen und wird erstmals auch auf Mac-Rechnern und damit auf allen Apple-Geräten nutzbar sein. Amazons Alexa hat viele der neuen Siri-Funktionen zwar längst integriert. Die geräteübergreifende Integration von der Apple Watch bis zum Notebook stellt laut Bernstein-Analyst Toni Sacconaghi aber dennoch einen Wettbewerbsvorteil dar.Auch der seit Jahren der Konkurrenz hinterherhinkende Kartendienst Apple Maps holt auf. Neben besseren Stauangaben und klareren Karteninformationen werden auch Fahrdienstleistungen, etwa von Uber, direkt in die Kartenapplikation integriert. Der Kurznachrichtendienst iMessage bekommt buntere, emotionalere Ausdrucksformen inklusive einiger Animationen spendiert, um den Rückstand gegenüber WhatsApp, Facebook Messenger und WeChat aufzuholen. Andere Verbesserungen wie die Beschleunigung des Apple-Watch-Betriebssystems oder das Redesign der unübersichtlichen Musik-Applikation waren nach monatelangen Nutzerbeschwerden längst überfällig.Vor allem die geräteübergreifende Integration des Apple-Angebots ließ Analysten optimistisch zurück. Brian White von Drexel Hamilton erklärte, “aus unserer Sicht ist es fast unmöglich für Android-Anbieter, jemals eine digitale Matrix zu schaffen, die mit ,Planet Apple` mithalten kann.” Auch J.P. Morgans Rod Hall zeigte sich “beeindruckt”, er erwartet aber keinen kurzfristigen Effekt auf Apples Gewinnentwicklung.—– Wertberichtigt Seite 8