ArcelorMittal startet mit Schwung
cru Frankfurt – Mit der Übernahme von Europas größtem Stahlwerk Ilva in Italien und der angestrebten Übernahme des indischen Konkurrenten Essar Steel baut ArcelorMittal die Position als Marktführer aus. Zudem haben eine steigende Nachfrage nach Stahl und Eisenerz sowie höhere Preise in Europa und den USA zu Jahresbeginn Umsatz und Gewinn des weltweit größten Stahlherstellers nach oben getrieben, wie das Unternehmen mitteilte. Mit einem Anstieg des operativen Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 13 % auf 2,5 Mrd. Dollar (2,1 Mrd. Euro) übertraf der formal in Luxemburg ansässige Konzern die Markterwartungen.Der Aktienkurs zog am Freitag zeitweise um 2,5 % an. Der Börsenwert des Konzerns hat sich damit seit September 2016 verdoppelt auf fast 31 Mrd. Euro. Auch andere Stahlaktien profitierten von dem positiven Eindruck, den ArcelorMittal hinterließ. Besonders gut ist es laut Commerzbank in Brasilien gelaufen. Das Bergbaugeschäft sei dagegen etwas schwächer gewesen als gedacht. Der Ausblick auf 2018 habe sich verbessert, sagte Konzernchef und Haupteigentümer Lakshmi Mittal. Er präzisierte diesen zwar für sein Unternehmen nicht, bekräftigte aber, dass der weltweite Stahlverbrauch in diesem Jahr um 1,5 bis 2,5 % zulegen werde. Ein Fünftel mehr GewinnIm ersten Quartal erhöhte sich der Nettogewinn im Vergleich zur Vorjahreszeit um 19 % auf 1,2 Mrd. Dollar bei 19 Mrd. Dollar Umsatz. Es war der größte Quartalsgewinn seit sechs Jahren. Die Stahlindustrie befindet sich derzeit im Aufschwung, nachdem Stahlhersteller jahrelang unter den Dumpingpreisen für chinesischen Stahl litten. Die Exporte aus China sind jedoch wegen der EU-Schutzzölle drastisch zurückgegangen, seitdem die dortige Regierung Werke geschlossen und die Kapazitäten erheblich zurückgefahren hat.