ArcelorMittal will sich 2 Mrd. Dollar beschaffen
md/dpa-afx Frankfurt – Der hoch verschuldete Stahlkonzern ArcelorMittal will in der Coronakrise über die Ausgabe neuer Aktien und Pflichtwandelanleihen insgesamt rund 2 Mrd. Dollar einsammeln. Wie das Verhältnis zwischen neuen Aktien und Convertibles genau sein wird, hat das Unternehmen mit Sitz in Luxemburg nicht mitgeteilt. 1,6 Mrd. Euro verpufft Mit dem Angebot solle das Ziel, die Nettofinanzschulden auf rund 7 Mrd. Dollar zu senken, angesichts der außergewöhnlichen Umstände beschleunigt werden, sagte Vorstandschef Lakshmi Mittal. An der Börse kam die Mitteilung des Thyssenkrupp-Konkurrenten schlecht an – der Kurs der Aktie fiel an der Euronext in Amsterdam um 15,3 % auf 8,72 Euro. Damit bringt es der Konzern auf eine Marktkapitalisierung von 8,83 Mrd. Euro; 1,6 Mrd. weniger als zum Freitagsschlusskurs.Vor dem Wochenende hatte die Ratingagentur Moody’s die Kreditwürdigkeit des Konzerns auf sogenanntes “Ramsch”-Niveau abgestuft, womit spekulative Investments gemeint sind. Vor einem Monat bereits hatte die Agentur Fitch diesen Schritt vollzogen. Bei Standard & Poor’s (S&P) droht ArcelorMittal derzeit ebenfalls eine Abstufung.ArcelorMittal hatte für Ende März eine verfügbare Liquidität an Barmitteln und Krediten von 10 Mrd. Dollar gemeldet und diese im April mit einer neuen Kreditlinie um weitere 3 Mrd. Dollar aufgestockt (vgl. BZ vom 17. April). Mit den Nettoerlösen aus der Kapitalerhöhung und den Pflichtwandlern soll die zuletzt bereits voll in Anspruch genommene Linie von 3 Mrd. Dollar teils wieder zurückgezahlt und gekündigt werden.