Ardian verkauft Riemser nach Spanien
hek Frankfurt – Der Arzneimittelanbieter Riemser hat einen neuen Eigentümer: Der spanische Pharmakonzern Esteve übernimmt 100 % der Anteile vom Finanzinvestor Ardian. Das haben die Unternehmen am Mittwoch bekannt gegeben. Der Abschluss des Deals wird im Laufe des ersten Quartals erwartet. Zum Kaufpreis machen die Beteiligten keine Angaben. Ardian hatte Riemser 2012 übernommen, auf Spezialpharmazeutika fokussiert und das Geschäft internationalisiert. Geschäftsfelder wie Dental- und Tiermedizin sowie medizinische Geräte wurden abgestoßen. 2018 war ein Anlauf, das Unternehmen zu verkaufen, gestoppt worden.Riemser beschäftigt mehr als 200 Mitarbeiter. Der Umsatz bewegt sich im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Haupttherapiegebiete sind Onkologie und Neurologie, außerdem werden Nischentherapien angeboten. Riemser verfügt über eine Produktionsstätte für Arzneimittel in Deutschland, ist auch in Frankreich, Großbritannien und Spanien mit Tochtergesellschaften vertreten und unterhält ein internationales Vertriebsnetz. Vier Fünftel des Umsatzes entfallen auf Produkte für die klinische Anwendung.Mit der Akquisition stärke Esteve das Geschäft mit eigenen Markenarzneien und erweitere den Zugang zum wachstumsstarken Krankenhausmarkt, heißt es. Riemser ging 1992 aus dem Friedrich-Löffler-Institut auf der Insel Riems im Greifswalder Bodden hervor und war ursprünglich auf die Herstellung von Tierarzneimitteln konzentriert. 2014 kaufte das Unternehmen Keocyt in Frankreich und 2015 Intrapharm in England. 2016 folgte die Akquisition der ZNS-Sparte von Dolorgiet und 2019 der Erwerb einer Vertriebsgesellschaft in Spanien. Riemser verfügt nach eigenen Angaben über mehr als 400 Zulassungen für Pharmazeutika. Die in Barcelona ansässige Esteve kam 2018 auf 758 Mill. Euro Umsatz und hat 2 300 Mitarbeiter.