Argentinische Inflation drückt Umsatz von Unilever

Auch Absatz bleibt unter den Erwartungen

Argentinische Inflation drückt Umsatz von Unilever

hip London – Unilever hat im abgelaufenen Quartal weniger verkauft als am Markt erwartet. Wie der britisch-niederländische Konsumgüterhersteller mitteilt, lag das Absatzwachstum bei 2,4 %. Analysten hatten 3,2 % auf der Rechnung. Das bereinigte Umsatzwachstum wurde mit 3,8 % angegeben. Bei dessen Berechnung wird das Geschäft in Venezuela wegen der Hyperinflation in dem südamerikanischen Land schon seit dem Schlussquartal 2017 ausgeklammert, seit dem 1. Juli wird auch Argentinien nicht mehr dazugerechnet. Würde Argentinien berücksichtigt, hätte das Wachstum bei 4,5 % gelegen und damit über dem Wert von 4,3 %, den Analysten angesetzt hatten.Real schrumpfte der Erlös um 4,8 % auf 12,5 Mrd. Euro. “Die Zahlen heben die Vor- und Nachteile des wesentlichen Emerging-Markets-Exposures von Unilever hervor”, sagte der Analyst George Salmon von Hargreaves Lansdown. “Die Probleme in Argentinien zeigen, dass wirtschaftliche Instabilität in Schwellenländern immer ein Risiko ist.” Emerging Markets steuerten im dritten Quartal knapp 58 % zum Umsatz bei. Vor allem dort gelang es dem Unternehmen, höhere Preise durchzusetzen.Chief Executive Paul Polman bekräftigte das Wachstumsziel der FTSE-100-Gesellschaft für das laufende Jahr. Zum Scheitern der vom Board vorangetriebenen Zusammenführung von NV und Plc am Willen der Aktionäre fand sich dagegen kein Wort in der Pflichtveröffentlichung.Nach einem bereinigten Umsatzwachstum von 2,9 % in den ersten neun Monaten braucht Unilever mindestens ein Plus von 3,1 % im Schlussquartal, um das untere Ende der selbst gesetzten Spanne von 3,0 % bis 5,0 % für das Gesamtjahr zu erreichen. “Wir halten das für erreichbar, aber dadurch erhöht sich das Risiko, das Ziel zu verfehlen, wenn sich das Marktumfeld verschlechtert”, hieß es in einer ersten Einschätzung der UBS.