Ärger für Post und Bertelsmann
dpa-afx Bonn/Gütersloh – Eine umstrittene Vertriebskooperation zwischen der Deutschen Post und dem Medienriesen Bertelsmann hat das Bundeskartellamt auf den Plan gerufen. Die Behörde habe Bertelsmann vor einigen Wochen aufgefordert, Informationen zu den Verträgen zwischen der Tochterfirma Arvato und der Post zur Verfügung zu stellen, sagte ein Kartellamtssprecher am Mittwoch und bestätigte damit Medienberichte.In diesen Verträgen, die im Jahr 2012 beendet wurden, ging es unter anderem um Provisionen, die Arvato von der Deutschen Post für Umsätze mit Drittkunden erhalten sollte. Kurz zuvor war ein Marktmissbrauchsverfahren gegen die Post abgeschlossen worden. Dabei hatte das Kartellamt dem Unternehmen vorgeworfen, seine Marktmacht im Bereich der Großkundentarife missbraucht und den Wettbewerb behindert zu haben. Inzwischen habe die Post die Maßnahmen aber eingestellt, hieß es damals. Beobachter rechnen angesichts dieses abgeschlossenen Verfahrens gegen den Bonner Konzern nicht mit einer erneuten Untersuchung wegen Marktmissbrauch im Fall Post/Bertelsmann, der bereits drei Jahre zurückliegt.