WERTBERICHTIGT

Argumente überzeugen nicht

Börsen-Zeitung, 27.5.2016 Die Aixtron-Führung steckt in der Zwickmühle. Sie begrüßt die Übernahmeofferte aus China, führt aber gleichzeitig ihren Aktionären die rosigen Geschäftschancen der Zukunft vor Augen. Das widerspricht sich. Warum sollten...

Argumente überzeugen nicht

Die Aixtron-Führung steckt in der Zwickmühle. Sie begrüßt die Übernahmeofferte aus China, führt aber gleichzeitig ihren Aktionären die rosigen Geschäftschancen der Zukunft vor Augen. Das widerspricht sich. Warum sollten Anteilseigner zum historisch ziemlich niedrigen Kurs verkaufen, wenn die Früchte der heute hohen F & E-Investitionen erst später geerntet werden? Das Management verweist auf den Ernst der Lage. Aixtron braucht frische Mittel, denn die Diversifikation ist mühsamer als erwartet. Doch, so fragen die Kleinaktionäre mit Recht, warum müssen die Chinesen unbedingt die Mehrheit haben und via Aufsichtsrat durchregieren? Und warum schießen sie nicht gleich frische Mittel zu? Eine Kapitalerhöhung ist zunächst nicht geplant. Nur in der – bislang nicht veröffentlichten – Vereinbarung soll der neue Investor Geld für die Zukunft zugesagt haben. Aufsichtsratschef Kim Schindelhauer hat in einer emotionalen Rede auf der Hauptversammlung für die Offerte aus China geworben – indes, die Argumente überzeugen aus Sicht des Streubesitzes nicht ganz. Es ist noch Überzeugungsarbeit nötig.ak