Asklepios kommt bei Rhön ins Ziel

Neuer Eigner hält 92,6 Prozent und streicht die Dividende

Asklepios kommt bei Rhön ins Ziel

swa Frankfurt – Asklepios hat die Übernahme des Wettbewerbers Rhön-Klinikum erfolgreich abgeschlossen. Nach Abschluss des freiwilligen Angebots an die außenstehenden Aktionäre verfügt der Krankenhausbetreiber über 84,98 % der Stimmrechte. Diese Anteile wird Asklepios in das Joint Venture mit dem Rhön-Gründer und Aufsichtsratschef Eugen Münch einbringen, das mit dem von ihm beigesteuerten Paket auf 92,58 % des Kapitals kommt. Das Kartellamt hatte die Übernahme ohne Auflagen gebilligt.”Mit dem erfolgreichen Abschluss der Transaktion können wir jetzt damit beginnen, gemeinsam unsere Vision für die Gesundheitsversorgung in Deutschland zu verwirklichen. Rhön und Asklepios werden sich gegenseitig strategisch ergänzen, voneinander lernen und sich so optimal für langfristigen, nachhaltigen Erfolg aufstellen – zum Wohle der Patienten und zum Wohl aller Mitarbeiter”, sagt Asklepios-CEO Kai Hankeln. Das Uniklinikum Gießen und Marburg werde dabei als “medizinischer Leuchtturm” eine Schlüsselrolle übernehmen.Rhön-Klinikum will nun am 19. August ihre ordentliche Hauptversammlung abhalten – als virtuelle Veranstaltung. Die Verwaltung schlägt nun vor, auf die Ausschüttung einer Dividende für 2019 zu verzichten. Ursprünglich waren 0,25 Euro je Aktie vorgesehen. Rhön hatte Mitte Mai angekündigt, dass der ursprüngliche Gewinnverwendungsvorschlag überprüft werde. Wegen “der fortdauernden Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und der zusätzlichen finanziellen Belastungen durch das öffentliche Übernahmeangebot auf die Ertrags- und Liquiditätslage der Gesellschaft” hätten Vorstand und Aufsichtsrat die Entscheidung getroffen, den Bilanzgewinn von gut 200 Mill. Euro vollständig auf neue Rechnung vorzutragen. Die Thesaurierung des Bilanzgewinns solle die Kapital- und Liquiditätsbasis stärken und die Investitionsfähigkeit sicherstellen. Signal an das PersonalAsklepios wird nun nach Abschluss der Übernahme nach Synergien suchen. CFO Hafid Rifi versichert, Einsparungen aus Größenvorteilen würden im Unternehmen bleiben, “um diese für neue Arbeitsplätze und Investitionen in eine moderne Patientenversorgung” zu verwenden. Der neue Eigner wolle Rhön dabei unterstützen, im Uniklinikum Gießen und Marburg zusätzliche Pflegekräfte einzustellen, um die Patientenversorgung zu verbessern und die Arbeitsbelastung zu senken. In Teilen der Rhön-Belegschaft wird Asklepios kritisch gesehen. Seit Bekanntwerden der Übernahmepläne gab es von Mitarbeitern Aktionen aus Angst vor Rationalisierungen unter dem neuem Dach.