Atos gibt sich pessimistischer
wü Paris – Investoren haben Atos an der Börse von Paris für pessimistischere Aussichten heftig abgestraft. Die Aktie des IT-Dienstleisters brach am Dienstag um mehr als 22 % auf 70,00 Euro ein, nachdem Atos morgens enttäuschende Zahlen für das dritte Quartal bekannt gegeben und die Umsatzprognose für das Gesamtjahr gesenkt hatte. Das Papier war damit der mit Abstand schwächste Wert im Pariser Leitindex CAC 40. Seit Anfang des Jahres hat es bereits mehr als 40 % an Wert eingebüßt.Der IT-Spezialist kam beim Umsatz im dritten Quartal nicht vom Fleck. So verbuchte er mit 2,88 Mrd. Euro in etwa so viel wie im Vorjahreszeitraum. In der größten Sparte Infrastruktur und Datenmanagement ging der Umsatz bereinigt sogar um 4,6 % auf 1,53 Mrd. Euro zurück. Atos-Chef Thierry Breton machte dafür das Ende eines Vertrages mit der Hotelgruppe Marriott in Nordamerika sowie rückläufige Kommunikationsaktivitäten in Deutschland verantwortlich. Analysten von UBS äußerten sich besorgt über die Aktivitäten in Deutschland, wo die Verkäufe um 4,9 % einbrachen, nachdem sie im Vorquartal noch 4,3 % zugelegt hatten.Da er davon ausgehe, dass das wirtschaftliche Umfeld unsicher und schwierig sein werde, sei er angesichts der Elemente des dritten Quartals lieber vorsichtig, erklärte Atos-Chef Breton. Für das Gesamtjahr erwartet er nun nur noch ein organisches Umsatzwachstum von 1 %. Bisher war er von einem Umsatzplus von 2 % bis 3 % ausgegangen. Atos rechnet zudem damit, dass sich ihre operative Marge am unteren Ende der zu Beginn des Jahres gemachten Prognose von 10,5 % und 11 % bewegen dürfte. Für das nächste Jahr sagt der IT-Dienstleister nun ein organisches Umsatzwachstum am unteren Ende der für den Zeitraum 2017 bis 2019 angepeilten durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 2 % bis 3 % voraus. Die operative Marge dürfte 2019 dagegen mit 11,5 % bis 12 % etwas besser ausfallen als bisher angenommen, da Atos bisher von 11,5 % ausgegangen war.