Auch Audi montiert künftig wieder Autos in Russland

VDA: Deutsche Hersteller mit Zwei-Säulen-Strategie

Auch Audi montiert künftig wieder Autos in Russland

po Frankfurt – Der russische Automarkt wird nach Ansicht des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) ein Wachstumsmarkt bleiben. Die deutschen Hersteller, so VDA-Geschäftsführer Klaus Bräunig anlässlich des Moscow International Automobile Salon, der vom 29. August bis 9. September über die Bühne geht, verfolgten bei der Erschließung des Marktes ihre “Zwei-Säulen-Strategie”, die beispielsweise auch auf dem US-Markt erfolgreich ist: Export aus deutschen Werken und gleichzeitig Auf- und Ausbau der Fertigung vor Ort.”Russland ist für den Volkswagen- Konzern der strategische Wachstumsmarkt Nummer 1 in Europa”, erklärte Konzernchef Martin Winterkorn in der russischen Hauptstadt. Volkswagen hat sich vorgenommen, bis 2018 dort eine halbe Million Fahrzeuge jährlich zu verkaufen. Das Unternehmen investierte bislang rund 1 Mrd. Euro in das osteuropäische Land. Bis 2018 soll insgesamt eine weitere Mrd. Euro nach Russland fließen.Audi-Chef Rupert Stadler kündigte an, dass die Premiummarke des VW-Konzerns ab Mitte 2013 die Produktion am VW-Standort Kaluga mit den Modellen Q 5, Q 7 und A 7 wieder aufnehmen wird. Ende 2010 hatte Audi seine Montage in Russland eingestellt. Jetzt gehe es in einem ersten Schritt um 10 000 Fahrzeuge im Jahr, berichtet die “Automobilwoche”.Obwohl Russland als eines der BRIC-Länder schon seit Längerem als Automarkt mit Wachstumspotenzial gilt, kam es in der Krise 2008/2009 zu einem heftigen Rückschlag. Derzeit schickt sich das Land aber wieder an, Deutschland als größtem europäischen Pkw-Markt den Rang streitig zu machen.Vor dem Beitritt zur Welthandelsorganisation WTO setzte Moskau allerdings ausländische Hersteller unter Druck. So sollte es Zollvergünstigungen nur bei Aufbau einer lokalen Fertigung von mindestens 300 000 Fahrzeugen im Jahr bei gleichzeitig hoher lokaler Wertschöpfung geben. Bräunig sagte deshalb auch zum dem WTO-Beitritt: “Wir verknüpfen damit aber auch die Erwartung, dass sich Russland zu den Regeln des internationalen Handels bekennt und eine an den WTO-Vorgaben ausgerichtete Industrie- und Handelspolitik verfolgt, die heimische und ausländische Unternehmen grundsätzlich gleich behandelt.” Die russische Automobilpolitik bleibe für viele Unternehmen eine Herausforderung.