PARISER AUTOMOBILSALON

Auch Daimler legt jetzt den Schalter um

Konzernchef Zetsche präsentiert Elektromarke EQ

Auch Daimler legt jetzt den Schalter um

po Paris – Mit dem vor zehn Jahren lancierten Elektro-Smart zählte Daimler zu den Pionieren der Elektromobilität. “Wir haben als Erste eine Lithium-Ionen-Batterie ins Auto gebracht”, strich Konzernchef Dieter Zetsche in Paris heraus. Mit dem konsequenten Schritt in Richtung vollelektrischer Fahrzeuge aber ließ sich die Marke mit dem Stern Zeit.”Jetzt legen wir den Schalter um”, sagte Zetsche auf dem Pariser Autosalon anlässlich der Vorstellung des seriennahen Konzeptfahrzeugs der künftigen Baureihe EQ (für “Electric Intelligence”). “Wir sind bereit für den Start einer Elektro-Offensive, mit der wir alle Fahrzeugsegmente von der Kompakt- bis zur Luxusklasse abdecken werden.” Den zeitlichen Vorteil von Wettbewerbern wie Tesla werde man ausgleichen können. Das Timing für den Einstieg sei ganz entscheidend. “Es kann auch eine Herausforderung sein, wenn man zu früh am Markt ist”, so Zetsche.Die neue EQ-Modelle sollen über eine Reichweite von 500 km verfügen und mit einem ersten Fahrzeug noch in dieser Dekade auf den Markt kommen. Während Volkswagen schon sehr konkrete Quoten für den Elektroanteil am eigenen Angebot bis 2025 nennt, zeigt sich der Daimler-Chef diesbezüglich zurückhaltender. Eine Spanne von 15 bis 25 % des Mercedes-Benz-Absatzes sei ein Ziel. “Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass kein Mensch auf dieser Welt das konkret vorhersagen kann – selbst eine Bandbreite von 15 bis 25 % ist sehr ambitioniert.” Gleichwohl seien die Hersteller jetzt überzeugt, dass Elektroautos in zehn Jahren ein Massenphänomen seien.Am Ende geht es in der Marktwirtschaft einfach um die Frage, ob ein Produkt wettbewerbsfähig ist. Das lasse sich aber nicht beliebig beschleunigen, auch nicht mit Incentives. “Wir beginnen zwar später, dafür aber mit einem besseren Angebot”, meint Zetsche. Brennstoffzelle verliertDer relative Vorteil der Brennstoffzelle im Vergleich zum Batterieantrieb habe sich vermindert, bezüglich Reichweite wie Tank/Ladevorgangszeit. Die Wasserstofferzeugung sei nach wie vor zu teuer. Die Fokussierung auf die Batterie sei deshalb derzeit sicher richtig. Es flössen ja auch viele Milliarden in die Batterieentwicklung und nur überschaubare Millionen in die Brennstoffzelle.