Auch Palantir läuft sich für Mega-IPO warm

Scheuer Datenspezialist peilt Bewertung von 40 Mrd. Dollar an - 2019 verspricht alle Rekorde zu brechen

Auch Palantir läuft sich für Mega-IPO warm

sp New York – Die US-Börsengänge von Technologieunternehmen versprechen im nächsten Jahr alle Rekorde zu brechen. In der zurückliegenden Woche haben die milliardenschweren Börsenpläne der US-Fahrdienstvermittler Uber und Lyft für Schlagzeilen gesorgt. Bereits Ende September hatte sich die US-Softwarefirma Slack in die Liste der Kandidaten für ein Börsendebüt zu einer Milliardenbewertung im ersten Halbjahr 2019 eingereiht. Airbnb, ein Vermittler von Ferienwohnungen und Urlaubserlebnissen, hat genau wie das soziale Netzwerk Pinterest ebenfalls ernste Absichten für einen Blockbuster-Börsengang im nächsten Jahr angemeldet. Hinzu kommen die Ambitionen kleinerer IPO-Kandidaten wie des Lieferdiensts Postmates, der Sicherheitsspezialisten Crowdstrike und Cloudflare sowie des Videokonferenz-Anbieters Zoom. Auch chinesische Firmen wie der Uber-Konkurrent Didi Chuxing oder der Finanzdienstleister Ant Financial könnten sich im nächsten Jahr für ein Mega-IPO an einem US-Börsenplatz entscheiden.Sogar der öffentlichkeitsscheue Data-Mining-Spezialist Palantir, der einen großen Teil seines Geschäfts mit dem US-Militär und den US-Geheimdiensten macht, denkt über einen Börsengang im nächsten Jahr oder spätestens 2020 nach, wie das “Wall Street Journal” unter Berufung auf Insider berichtet. Investmentbanker von Credit Suisse und Morgan Stanley sind mit Palantir demnach bereits zu einem möglichen IPO im Gespräch und trauen der 2004 gegründeten Firma eine Bewertung zwischen 36 Mrd. und 41 Mrd. Dollar zu. Das wäre ungefähr das Doppelte des Unternehmenswerts, den Investoren in der bisher letzten Finanzierungsrunde im Jahr 2015 für Palantir festgelegt hatten. Gemessen an dem erwarteten Umsatz von 750 Mill. Dollar in diesem Jahr würde das Unternehmen am oberen Ende der genannten Spanne mit dem 55-Fachen bewertet. Uber, der Investmentbanker zum Börsendebüt eine Marktkapitalisierung von 120 Mrd. Dollar zutrauen, wäre demgegenüber ein Schnäppchen, da der Konzern für 2018 einen Umsatz von 10 Mrd. bis 11 Mrd. Dollar anpeilt.Doch auch wenn Palantir ihre Börsenpläne auch aus Rücksicht auf die im Verborgenen arbeitende Kundschaft doch wieder zurückstellen sollte – die Technologie des Konzerns soll den US-Geheimdiensten unter anderem geholfen haben, Osama bin Laden aufzuspüren -, zeichnet sich für IPOs von Technologieunternehmen in den USA ein Rekordjahr ab. Uber fährt die halbe Miete einAllein Uber könnte bei ihrem Börsengang locker 25 Mrd. Dollar einsammeln und damit in die Regionen des bisher größten Börsenganges vorstoßen, den der chinesische Internetkonzern Alibaba 2014 in New York auf das Parkett gebracht hat. Das wäre bereits mehr als die halbe Miete, da alle Technologie-IPOs im Rekordjahr 2000 es nach Angaben von Dealogic zusammen auf 44,5 Mrd. Dollar brachten. Bereits im laufenden Jahr haben die IPOs von Technologiefirmen in den USA ein Comeback gefeiert. Nach neun Monaten stehen 47 Börsengänge mit einem Volumen von insgesamt 17,8 Mrd. Dollar zu Buche. Besser lief es zuletzt 2014.—– Personen Seite 12