WERTBERICHTIGT

Audi gibt sich revolutionär

Börsen-Zeitung, 26.11.2016 Seit Monaten macht Audi negative Schlagzeilen. Die Affäre um manipulierte Abgaswerte bei Dieselmotoren kratzt am Image und nagt am Ergebnis der erfolgsverwöhnten Volkswagen-Tochter. In dieser, für das Unternehmen...

Audi gibt sich revolutionär

Seit Monaten macht Audi negative Schlagzeilen. Die Affäre um manipulierte Abgaswerte bei Dieselmotoren kratzt am Image und nagt am Ergebnis der erfolgsverwöhnten Volkswagen-Tochter. In dieser, für das Unternehmen schwierigen Zeit ist der Bedarf des Managements groß, mit guten Nachrichten auf sich aufmerksam zu machen. Dazu bot sich Produktionsvorstand Hubert Waltl eine Gelegenheit. Auf einer Unternehmensveranstaltung unter dem Slogan “Smart Factory” präsentierte er ein neues Fertigungskonzept, mit dem Audi die Montage am Fließband endgültig abschaffen will. Das Zauberwort heißt dazu “Montageinsel”. Roboter leiten Karosserien über Transportwagen zur passenden Montagegruppe. Für Waltl ist das die richtige Lösung, in der digitalen Welt mit einer Variantenvielfalt von Automodellen die Fertigung kosteneffizienter zu gestalten. Aber aufgepasst: So revolutionär ist das Konzept für die Mitarbeiter eigentlich nicht, wie es Audi darstellt. Volvo versuchte sich bereits vor rund 30 Jahren mit Gruppenarbeitsmethoden, die das Fließband ersetzen sollten.sck