Audi will Absatzdelle ausbügeln
jh München – Audi holt auf. Die Auslieferungen der Stammmarke sind im dritten Quartal 2017 um 3,6 % auf rund 472 000 Autos gestiegen. Für die ersten neun Monate ergibt sich noch ein Minus von 2 %. Für das gesamte Jahr plant das Tochterunternehmen von Volkswagen aber ein leichtes Plus. Auch der Konzernumsatz soll etwas wachsen.Werden die negativen Sondereinflüsse des Vorjahres herausgerechnet, stagnierte das operative Ergebnis bei 1,26 (i.V. 1,25) Mrd. Euro. Die daraus errechnete Umsatzrendite blieb mit 8,9 (9,0) % fast stabil. 2016 hatten Sondereinflüsse das operative Ergebnis der ersten neun Monate belastet: die Vorsorge für den Dieselskandal mit 752 Mill. Euro und möglicherweise fehlerhafte Airbags des japanischen Zulieferers Takata mit 133 Mill. Euro. Einschließlich dieser Einflüsse sank die operative Umsatzrendite in den ersten neun Monaten des Vorjahres auf 6,9 %. Für das gesamte Jahr 2017 rechnet der Vorstand von Audi weiterhin mit einem Wert in der Zielspanne von 8 bis 10 %.Das von Januar bis September gesteigerte Ergebnis vor Steuern begründet das Unternehmen außer mit den negativen Sondereinflüssen im Vorjahr mit dem verbesserten Finanzergebnis. Darin sei ein Effekt von 183 Mill. Euro aus dem höher bewerteten Anteil am Kartendienstleister Here enthalten. Grund sei die Beteiligung eines neuen Investors. Anfang 2017 war Intel mit 15 % eingestiegen.Grund für den Absatzrückgang der Marke Audi war vor allem die Schwäche in China im ersten Halbjahr wegen eines Streits mit den Vertragshändlern. Dort nähmen seit Juni die Auslieferungen wieder zu, heißt es im Zwischenbericht. Im dritten Quartal seien sie in China um 9,2 % gestiegen. Für die ersten neun Monate ergebe sich noch ein Rückgang von knapp 5 % auf rund 419 000 Autos.Audi bereitet die nach eigenen Angaben “größte Modelloffensive unserer Geschichte” vor. Im nächsten Jahr soll im Durchschnitt alle drei Wochen die Fertigung eines neuen Audi-Modells starten. Das Unternehmen geht das mit einer stark veränderten Führungsmannschaft an: Zum 1. September wurden vier der sieben Vorstände ausgetaucht.
