WERTBERICHTIGT

Aufgeschrieben, aber nicht geplant

Börsen-Zeitung, 12.11.2014 Ende 2008, mitten in der weltweiten Finanzkrise, war die geplante Teilprivatisierung der Transport- und Logistiksparte der Deutschen Bahn an den Prellbock geknallt. Jahrelang hatte das neue Management anschließend zu tun,...

Aufgeschrieben, aber nicht geplant

Ende 2008, mitten in der weltweiten Finanzkrise, war die geplante Teilprivatisierung der Transport- und Logistiksparte der Deutschen Bahn an den Prellbock geknallt. Jahrelang hatte das neue Management anschließend zu tun, die bösen Folgen des ehrgeizigen Sparprogramms im Vorlauf des angepeilten Börsengangs zu reparieren, das Brot-und-Butter-Geschäft wieder flottzubekommen. Der Ruf der Bahn wurde nachhaltig beschädigt. Jetzt heißt es im neuen Beteiligungsbericht des Bundes, ein Engagement privater Investoren sei “weiter eine Option”. Allerdings schob das Finanzministerium umgehend nach, dass es keine konkreten Pläne für einen Verkauf gebe. Wie überraschend, sind doch alle Parteien dagegen. Und mitten im Streit und Streik mit der Lokführergewerkschaft GDL, der die Bahn bislang gut 100 Mill. Euro kostete, wäre auch kein überragendes Timing. Zudem erfahren wir aus dem Ministerium, dass mit diesem Bericht weder bei der Deutschen Post noch der Telekom “konkrete Privatisierungsaktivitäten” verbunden und auch “in dieser Legislaturperiode nicht geplant” seien.ge