Aufholbedarf bei Elektrofahrzeugen

Studie: Deutsche Hersteller bei Innovationsstärke hinter Tesla, BYD und BAIC

Aufholbedarf bei Elektrofahrzeugen

ste Hamburg – Die deutschen Autokonzerne haben bei der reinen Elektromobilität nach wie vor Aufholbedarf. So sieht das Center of Automotive Management (CAM) den defizitären US-Elektroautopionier Tesla im Vergleich der Innovationskraft weiterhin “mit weitem Abstand” an der Spitze, gefolgt von den chinesischen Herstellern BYD und BAIC. Der Volkswagen-Konzern habe im Bereich der Elektromobilität allerdings Hyundai und Renault überholt und schließe schrittweise zu den drei führenden Unternehmen auf, so Ergebnisse einer am Donnerstag kurz vor Beginn der Frankfurter Automesse IAA veröffentlichten CAM-Studie.Für die Untersuchung wurden den Angaben zufolge 212 Serien-Innovationen in der Elektromobilität von 30 Autoherstellern in den vergangenen fünf Jahren bewertet. Vor allem wegen der reichweitenstarken Modelle Model S, Model X und Model 3 komme Tesla auf die deutlich höchste Innovationsstärke. Der VW-Konzern habe in der neuen Auswertung unter anderem durch den Audi E-Tron einen Sprung vom elften auf den vierten Rang geschafft und zähle wie BYD und BAIC, die Elektroautos überwiegend im chinesischen Heimatmarkt anböten, Hyundai, Renault und Nissan nun auch zur Gruppe der High Performer. Der Hyundai-Konzern profitiere unter anderem von der Einführung des Kona im vergangenen Jahr als vergleichsweise preisgünstigem Elektroauto mit einer hohen Reichweite von rund 450 Kilometern nach WLTP-Norm. Renault, so die CAM-Studie weiter, gehöre wegen des Zoe, des meistverkauften E-Autos in Europa, zum Kreis der High Performer.Mit dem Porsche Taycan als Innovationsträger und dem Skoda Citigo E IV sowie dem Seat Mii electric schicke sich der VW-Konzern an, zu den drei führenden Anbietern reiner Elektrofahrzeuge aufzuschließen. Die Lücke könne 2020 endgültig mit dem Marktstart des kompakten Volumenmodells ID3 von Volkswagen Pkw geschlossen werden, das bei der IAA in Frankfurt erstmals präsentiert wird. Hyundai und Renault könnten sich im oberen Drittel unter anderem durch neue Modelle bzw. Batterien halten, heißt es in der Studie weiter. PSA traut man beim CAM mit dem e-208 sowie dem Opel Corsa-E den Sprung aus dem Mittelfeld nach oben zu. Für “enormen Innovationsdruck” auf die etablierten Hersteller sorgen der neuen Auswertung zufolge im Bereich der Elektromobilität weiterhin die chinesischen Adressen.Bei Daimler und BMW erwartet CAM, dass die Innovationsstärke im vollelektrischen Technologiefeld erst 2020 bzw. 2021 mit dem BMW iNext und dem BMW i4 sowie dem Mercedes-Benz EQA spürbar ansteigt. Bei Betrachtung der Plug-in-Hybride sieht das CAM die deutschen Hersteller und an erster Stelle BMW in der Innovationsrangliste in führender Position. Der Hersteller aus München etwa biete als erster weltweit eine Lösung zum induktiven Laden ab Werk an.