Aufsichtsrat schiebt IPO von Bahn-Töchtern an
ge Berlin – Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn hat grünes Licht gegeben für die Vorbereitung einer Teilprivatisierung der international tätigen Bahn-Töchter. In einer Sondersitzung wurde der Vorstand beauftragt, ein konkretes Umsetzungskonzept für eine Minderheitsbeteiligung Dritter an der Bahn- und Busgesellschaft Arriva und dem globalen Logistikunternehmen Schenker zu erarbeiten, teilte die Bahn mit. Eine endgültige Entscheidung soll im Herbst fallen. Damit könnte Arriva im Frühjahr 2017 an die Börse gebracht werden. Ein Jahr später soll Schenker folgen. Das Management erhofft sich aus den beiden Börsengängen Einnahmen von rund 4,5 Mrd. Euro.Mit diesen Erlösen will der Vorstand die Verschuldung der Bahn nicht über die Grenze von 19 Mrd. Euro klettern lassen, da ansonsten eine Herabstufung durch Ratingagenturen droht. Standard & Poor’s benotet die Bahn aktuell mit “AA”, Moody’s mit “Aa1”. Zugleich steht jedoch die größte Investitionsoffensive in der Geschichte des Staatskonzerns an, mit der u.a. die zuletzt schwindende Pünktlichkeit der Züge wiederbelebt werden soll. Bis 2020 will die Bahn etwa 55 Mrd. Euro investieren, von denen der Konzern 20 Mrd. aus eigener Kraft stemmen muss.Bahn-Chef Rüdiger Grube sagte nach der Sitzung, dass es “ausdrücklicher Wille” der Aufsichtsräte war, dass Arriva und Schenker auch in Zukunft in der Bahn-Bilanz voll konsolidiert würden. Zugleich entschieden die Kontrolleure, dass die bisherige doppelte Holdingstruktur von Bahn und DB Mobility Logistics aufgelöst wird. Die Verkehrsgesellschaft, die nun rückwirkend zu Jahresbeginn auf die Bahn verschmolzen wird, sollte 2008 an die Börse gebracht werden. Da inzwischen aber parteiübergreifend Konsens herrscht, kein neues IPO mehr zu versuchen, soll auch das dafür benötigte teure Vehikel aufgelöst werden.