sck München – Die Beteiligungsgesellschaft Aurelius stemmt sich mit einem neuen Investment in Großbritannien gegen die allgemeine Verunsicherung nach dem Votum für einen EU-Austritt des Landes. Das in Grünwald bei München sitzende Unternehmen erwarb Working Links, einen Anbieter von Sozial- und Wiedereingliederungsleistungen. “Es mag ungewöhnlich erscheinen, direkt nach der Brexit-Entscheidung in Großbritannien dort zu investieren”, ließ sich Vorstandschef Dirk Markus in einer Mitteilung der Firma zitieren. Aurelius handele “jedoch schon immer eher antizyklisch”.Aurelius bezifferte den Jahresumsatz von Working Links auf umgerechnet 160 Mill. Euro. Über den Kaufpreis vereinbarten beide Seiten Stillschweigen. Geschätzt wird aber, dass die Bayern 8 bis 10 Mill. Euro zahlten. Das wäre das Doppelte des operativen Gewinns, heißt es.Der CEO erwartet nach eigenen Angaben “keine nachteiligen Konsequenzen” für Working Links infolge des EU-Austritts des Landes. Das gelte auch für den gesamten Aurelius-Konzern, so Markus.Nach der Nachricht gewann die Aurelius-Aktie über 3 % auf 52,57 Euro. Infolge des Brexit-Votums vom Donnerstag büßte der Titel nur kurzweilig an Wert ein. Nach einem Höhenflug des Papiers bringt Aurelius an der Börse derzeit gut 1,7 Mrd. Euro auf die Waage. Seit Ende 2012 hat sich der Wert der Aktie mehr als versechsfacht.In Großbritannien ist Aurelius bereits an dem Hartplastikmüllrecycler Regain und am Agrochemieproduzenten Briar Chemicals beteiligt.