Flughafenbetreiber

Auslandsgeschäft treibt Fraport kräftig an

Der Flughafenbetreiber Fraport profitiert bei seiner Erholung nach der Pandemie vor allem von seinen Beteiligungen im Ausland. Im saisonal stärksten Quartal von Juli bis September verdiente Fraport operativ mit 420 Mill. Euro (Ebitda) wieder fast...

Auslandsgeschäft treibt Fraport kräftig an

lis Frankfurt

Der Flughafenbetreiber Fraport profitiert bei seiner Erholung nach der Pandemie vor allem von seinen Beteiligungen im Ausland. Im saisonal stärksten Quartal von Juli bis September verdiente Fraport operativ mit 420 Mill. Euro (Ebitda) wieder fast so viel wie vor der Coronakrise, dabei kam das internationale Geschäft auf einen Anteil von 62 %. Während Flughäfen wie Antalya oder Lima trotz deutlicher Zuwächse bei der Verkehrsentwicklung nach den ersten neun Monaten 2022 noch nicht das Niveau von 2019 erreicht haben, lagen die Regionalflughäfen in Griechenland bereits 3 % im Plus. Die noch verhaltene Erholung am Flughafen Frankfurt soll im Winter Fahrt aufnehmen, erklärte Fraport-Chef Stefan Schulte bei Vorlage der Quartalszahlen in Frankfurt. Das Flugangebot der Airlines werde 90 % des Vorkrisenniveaus von 2019 erreichen, nach 74 % im Sommerquartal.

Der Fraport-Vorstand gewinnt vor diesem Hintergrund auch für das Gesamtjahr an Zuversicht. Schulte geht jetzt davon aus, in diesem Jahr das obere Ende der Prognosespannen zu erreichen. Das wäre bei gut 3 Mrd. Euro Umsatz ein Konzernergebnis von 100 Mill. Euro. Beim Ebitda „laufen wir 2022 auf die 1 Mrd. Euro zu“, sagt Finanzvorstand Matthias Zieschang. Eine Dividende wird Fraport dennoch nicht zahlen, auch für 2023 dürften die Aktionäre Stand jetzt leer ausgehen. „Wir kommen aus einem tiefen Tal und sind mit einer Verschuldung unterwegs, die 3 Mrd. Euro höher liegt als vor der Krise“, erläutert Schulte. Bevor die Dividendenzahlung „mittelfristig“ wieder aufgenommen werden könne, „brauchen wir einen deutlich positiven Cashflow“, ergänzt Zieschang. In der aktuellen Situation will der CFO auch an dem vergleichsweise dicken Liquiditätspolster von rund 4,5 Mrd. Euro festhalten, zumal weitere Investitionen anstehen.

Dass die Erholung in Frankfurt langsamer verläuft als an anderen Standorten, liegt Schulte zufolge auch am Ukraine-Krieg. Durch diesen sei der Luftraum in Osteuropa so eingeschränkt, dass es mehr Überflüge über Deutschland gebe. Zudem seien mehr Militärflüge der Nato unterwegs. „Da muss man aus Frankfurt erst einmal hochkommen“, so der Fraport-Chef. An der Nachfrage lag es jedenfalls nicht, „jeder wollte fliegen“. Die im Sommer eingeführte Begrenzung auf maximal 90 Flüge pro Stunde in Frankfurt werde schrittweise bis zur alten Obergrenze von 104 erhöht.

Unter dem Strich schaffte Fraport im dritten Quartal die Rückkehr in schwarze Zahlen. Im ersten Halbjahr war infolge von gut 160 Mill. Euro Abschreibung auf eine Darlehensforderung am Flughafen Pulkowo im russischen St. Petersburg ein Verlust angefallen. Das Konzernergebnis blieb deshalb nach neun Monaten mit 98,1 Mill. Euro unter dem Vorjahreswert von 118 Mill. Euro. Die Wertberichtigung sei aus „kaufmännischer Vorsicht“ vorgenommen worden, man werde aber alles tun, um das Geld zurückzubekommen, betont Schulte.

Fraport
Konzernzahlen nach IFRS
9 Monate
in Mill. Euro20222021
Umsatz23681501
Ebitda829624
Ebit478292
Konzernergebnis98118
Operat. Cashflow628219
Investitionen841848
Freier Cashflow−609−634
Nettoverschuldung70046370
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