Kritik an hohen staatlichen Standortkosten in Deutschland

Auslandsgeschäft treibt Wachstum von Fraport

Fraport steigert Umsatz um 12 % dank internationaler Flughäfen. Passagierrekorde in Antalya und Griechenland trotz stagnierender Zahlen in Frankfurt.

Auslandsgeschäft treibt Wachstum von Fraport

Der Flughafenbetreiber Fraport hat dank starker Zuwächse an seinen internationalen Beteiligungsflughäfen das Ergebnis deutlich gesteigert. Bis Ende September stieg der Umsatz gegenüber den ersten neun Monaten 2023 um 12 % auf 3,4 Mrd. Euro, wie Fraport am Dienstag mitteilte. Das Betriebsergebnis legte um 9,5 % auf 1,05 Mrd. Euro zu, das Konzernergebnis sogar um ein Fünftel auf 434 Mill. Euro. Während die Passagierzahl am größten deutschen Flughafen Frankfurt zuletzt kaum noch zunahm, verzeichneten die griechischen Regionalflughäfen oder der Airport im türkischen Urlaubszentrum Antalya Passagierrekorde. „Von dieser Performance profitieren wir wirtschaftlich mit einer soliden Ergebnisverbesserung in den zurückliegenden neun Monaten“, erklärte Fraport-Chef Stefan Schulte.

Einmal mehr kritisierte Schulte die hohen staatlichen Standortkosten in Deutschland als eine Ursache der langsamen Erholung von der Corona-Krise. „Fluggesellschaften bauen ihr Angebot aufgrund dieser Kostenentwicklung in anderen Märkten aus, wo sie weniger Gebühren an den Staat entrichten müssen.“ Die Bundesregierung müsse endlich handeln. Luftverkehrssteuer, Luftsicherheits- und Flugsicherungsgebühren waren stark gestiegen. Fraport selbst will ebenfalls die Entgelte für die Flughafendienste in Frankfurt erhöhen - für das kommende Jahr beantragte der Airport beim zuständigen hessischen Verkehrsministerium ein hohes einstelliges Plus nach 9,5 % Anhebung 2023. Zur Begründung verweist das Unternehmen auf die weiter gestiegenen Kosten.

Gebremst wird die Erholung am größten deutschen Flughafen, der noch immer 13 % unter dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019 liegt, auch vom geringeren Angebot des Hauptkunden Lufthansa. Die Airline hat wegen Lieferproblemen des Flugzeugbauers Boeing zu wenig Flugzeuge. Der Winterflugplan in Frankfurt werde kaum zulegen, erklärte Fraport.

Im saisonal stärksten dritten Quartal von Juli bis September legte das Betriebsergebnis nur um 1,2 % zu. Grund war ein hoher Vergleichswert im Vorjahreszeitraum, als Kompensationen das Ergebnis getrieben hatten. Fraport bekräftigte den Jahresausblick eines operativen Gewinns von rund 1,3 Mrd. Euro und eines Konzern-Ergebnisses um 490 Mill. Euro.