Auslastung in der Chemie weiter rückläufig
swa Frankfurt – Die deutsche Chemieindustrie ist von der schwachen Nachfrage wichtiger Abnehmerbranchen gebremst. Zu schaffen machen vor allem die Rückgänge in der Automobilindustrie und bei ihren Zulieferern. Der Abschwung der Chemiehersteller hat sich im dritten Quartal fortgesetzt, teilt der Branchenverband VCI mit. Die Produktion des drittgrößten Industriezweigs hierzulande war von Juli bis September im Vergleich zum Vorquartal um 0,6 % rückläufig. Im Vergleich zur Vorjahreszeit ging es um 10 % abwärts, allerdings spielt hier ein Sondereffekt in der Pharma die maßgebliche Rolle für das Minus. Die Chemieproduktion ohne Pharma liegt um 2 % unter dem Vorjahresniveau. Die Kapazitätsauslastung ging auf 81,7 % zurück. Damit ist sie nicht nur so niedrig wie seit acht Jahren nicht mehr, sondern liegt auch leicht unter Normalauslastung, teilt der VCI weiter mit.”Die Situation für die Chemie ist aktuell nicht einfach”, unterstreicht VCI-Präsident Hans Van Bylen. “Unsere Hauptkunden sowohl in der deutschen als auch der europäischen Industrie sehen sich großen Herausforderungen gegenüber. Das spiegelt sich auch in den Entwicklungen sowie den Prognosen wichtiger Abnehmerindustrien wider”, fasst es der Manager zusammen. Der Verband hält an seiner im September revidierten Prognose fest und rechnet weiterhin 2019 mit einem Rückgang der Produktion um 6 %. Bei leicht steigenden Chemikalienpreisen (plus 1 %) sinkt der Branchenumsatz den Schätzungen zufolge um 5 % auf 193 Mrd. Euro.Im dritten Quartal schrumpfte der Umsatz im Vergleich zum Vorquartal um 2,4 % auf 45,4 Mrd. Euro. Schlecht ist nach Angaben des VCI das Geschäft mit inländischen Kunden gelaufen, so dass die Erlöse im deutschen Markt um 3 % auf 16,7 Mrd. Euro nachgaben. Die erhoffte Erholung in der Automobilindustrie bleibe weiterhin aus, und auch andere chemieintensive Branchen wuchsen, wenn überhaupt, nur verhalten, heißt es vom VCI. Aber auch aus dem Ausland gab es keine Impulse, so dass die Auslandsumsätze gegenüber Vorquartal um 2 % auf 28,7 Mrd. Euro zurückgingen. Insbesondere auf dem wichtigsten Absatzmarkt Europa sei die Situation unbefriedigend.