Der Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 hat im ersten Quartal in seinem Geschäft mit Retailkunden Fortschritte gemacht. Die Zahl der verkauften Fahrzeuge in der Sparte Autohero legte um 86% auf 14550 Wagen zu und das Rohergebnis kletterte auf 700 Euro je Fahrzeug. Damit lag die Sparte Autohero deutlich über den 418 Euro, die im Vorquartal hängen geblieben waren. Im Vergleich mit den zwölf Monaten des Vorjahres hat sich das Rohergebnis je Fahrzeug im Verbrauchergeschäft zum Jahresauftakt sogar fast verdoppelt und einen großen Schritt in Richtung der bis 2023 angepeilten 1000 Euro je Fahrzeug gemacht. Langfristig will Auto1 im Retailgeschäft ein Rohergebnis von 3000 Euro je Fahrzeug erzielen.

Die Auto1-Aktie geriet trotz der guten Nachrichten zum Auftaktquartal erneut unter Druck und lag bis zu 5% im Minus. Seit dem IPO zu einem Ausgabepreis von 38 Euro hat die Aktie 70% ihres Werts verloren. Allein im laufenden Jahr hat der Titel, der im März aus dem MDax in den SDax abgerutscht ist, mehr als 40% abgegeben.

J.P.-Morgan-Analyst Marcus Diebel attestierte dem Unternehmen für das erste Quartal zwar etwas bessere Verkaufszahlen als gedacht. Um das Anlegervertrauen zurückzugewinnen und eine Neubewertung der Aktie anzutreiben, müsse Auto1 aber das Rohergebnis in der Retailsparte klar über 1000 Euro bringen. Dies entspreche dem Niveau niedergelassener Händler, schreibt Diebel.

Auch im Händlergeschäft schlug sich Auto1 zum Auftakt ordentlich. Die Zahl der verkauften Fahrzeuge kletterte um 30% auf 169600. Insgesamt will der Konzern 2022 bis zu 770000 Autos verkaufen, davon 70000 bis 90000 mit Autohero.