Auto1 sieht sich gerüstet für einen Börsengang
sp Berlin – Der Berliner Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1, der als Kandidat für einen Börsengang gehandelt wird, ist nach Einschätzung von CFO Markus Boser gut gerüstet für ein Initial Public Offering (IPO). “Wir haben eine starke Marke und starke Prozesse, und wir sind in unseren Kernmärkten schon heute profitabel, aber es gibt keinen unmittelbaren Bedarf für einen solchen Schritt”, sagt Boser im Interview der Börsen-Zeitung.Erst im Frühjahr hat das 2012 gegründete Start-up mit einer Convertible Note 255 Mill. Euro bei Investoren unter Führung von Farallon Capital Management und The Baupost Group aufgenommen, die vor allem für das Wachstum im Online-Verkauf von Gebrauchtwagen an Endverbraucher gedacht sind. “Mit dem Convertible sind wir auf der Finanzierungsseite gut aufgestellt”, sagt der Finanzchef.Im Frühjahr 2018 hat Auto1 in der bisher größten Finanzierungsrunde des Unternehmens unter Führung von Softbank Vision Fund 460 Mill. Euro zu einer Bewertung von rund 2,9 Mrd. Euro eingeworben. Marktbeobachter trauen der Firma, die im Kerngeschäft Gebrauchtwagen über Wirkaufendeinauto.de sowie verwandte Portale ankauft und an Gebrauchtwagenhändler weiterreicht, mittlerweile eine Bewertung von bis zu 5 Mrd. Euro zu. Dahinter stecken neben dem 2019 fast zur Gänze im Kerngeschäft erreichten Umsatz von 3,5 Mrd. Euro auch Wachstumsfantasien für den Online-Verkauf an Endverbraucher, den Auto1 trotz Corona-Pandemie mit der Marke Autohero forciert.Der Börsengang sei letztendlich eine Frage für die Investoren und des richtigen Zeitpunkts, sagt Boser. “Es gibt aber auch keine konkreten Meilensteine, die wir vor einem solchen Schritt noch abarbeiten müssten”, erklärt der CFO, der 2016 von J.P. Morgan in London zu Auto1 nach Berlin wechselte, wo er mit den Firmengründern Christian Bertermann und Hakan Koç im Vorstand sitzt. Koç rückt demnächst in den Aufsichtsrat. – Interview Seite 8