Autobauerallianz treibt Elektrifizierung voran
wü Paris
Renault, Nissan und Mitsubishi haben ihre gemeinsame Elektrifizierungsstrategie präsentiert. Die drei Allianzpartner, deren Beziehung nach der Festnahme des früheren Renault-Chefs Carlos Ghosn stark gelitten hatte, wollen in den nächsten fünf Jahren 23 Mrd. Euro in die Elektrifizierung investieren. Ziel ist, bis 2030 insgesamt 35 neue Elektromodelle auf den Markt zu bringen. Die Zahl der gemeinsam genutzten Plattformen soll von vier auf fünf steigen.
Gleichzeitig sollen die gemeinsam genutzten Plattformen 2026 rund 80% aller Modelle der Allianz betreffen, während es derzeit nur 60% sind. Das werde jedem Partner erlauben, sich stärker auf die Bedürfnisse seiner Kunden, seine ikonischen Modelle und seine wichtigsten Märkte zu konzentrieren, gleichzeitig aber auch Innovationen zu geringeren Kosten auf die Allianz auszuweiten, erklärten die drei Unternehmen. Sie wollen nun die von ihnen 2020 präsentierte Aufgabenverteilung anwenden, die Stärken und Kulturen berücksichtigen soll. So soll künftig je einer von den drei Autobauern die Führung in einer Region und bei der Entwicklung eines neuen Modells oder einer Technologie übernehmen; die anderen sollen folgen.
„Wir sind keine Mannschaft aus der zweiten Liga, wenn wir gemeinsam spielen“, erklärte Renault-Chef Luca de Meo in einer Telefonkonferenz. Die Allianz werde ihren Platz unter den weltweit führenden Autofirmen behaupten, sagte Jean-Dominique Senard, der Verwaltungsratschef von Renault und der Allianz.
Nachdem Renault und Nissan lange Zeit Vorreiter bei der Elektrifizierung waren, sind sie inzwischen von Volkswagen und Tesla überholt worden. Im Vergleich zu Konkurrenten fallen die geplanten Elektrifizierungsinvestitionen niedriger aus. So will der deutsche Autobauer aus Wolfsburg in den nächsten fünf Jahren 89 Mrd. Euro in Zukunftstechnologien wie Elektromobilität und Digitalisierung stecken. Der japanische Autobauer Toyota plant, bis 2030 umgerechnet 31 Mrd. Euro in die Elektrifizierung zu investieren.