Autoindustrie legt den Schalter um
scd Frankfurt – Sinkende Verkaufszahlen und Margen, anspruchsvollere CO2-Emissionsziele und steigende Kosten – die Autoindustrie steht nicht nur am Anfang der Umsetzung ihrer Elektrifizierungsstrategie, sondern auch sinnbildlich unter Strom.Doch trotz mauer wirtschaftlicher Aussichten blicken die Unternehmen der Branche – vom kleinen Zulieferer bis zum weltgrößten Autobauer Volkswagen – gespannt wie lange nicht auf das zweite Halbjahr. Denn wenn die auf der Branchenmesse IAA in Frankfurt vorgestellten Autos mit alternativen Antriebstechnologien ab dem Herbst bestellt werden können, dürfte es die erste belastbare Indikation geben, ob die von Regulierern forcierte und Branchenvertretern über Jahre mit Milliardeninvestitionen vorbereitete Elektrifizierungsoffensive auch bei den Kunden Resonanz findet.Die E-Strategien der Hersteller sind dabei unterschiedlich. Premium-Autobauer wie Daimler, BMW, aber auch Audi setzen neben den rein batterieelektrischen Antrieben auch auf verhältnismäßig teure Plug-in-Hybride. Volumenhersteller wie Volkswagen oder die PSA-Tochter Opel vertrauen dagegen auf günstige Einstiegspreise, die mit rein batterieelektrischen Kompaktwagen erreicht werden sollen.Der Zuliefererseite stellen sich noch mehr Fragen: Welche Kompetenzen lassen sich von der klassischen Verbrennertechnologie auf den Elektroantrieb übertragen? Bleibt man E-Komponenten- oder wird man E-Systemanbieter? Denn Wachstum winkt nur in der Elektromobilität. Unter den großen Zulieferern hat 2018 keiner kräftiger expandiert als der chinesische Akkuproduzent CATL, dessen Erlös um fast 50 % zulegte. Bei allen Bemühungen haben Hersteller und Zulieferer den Erfolg ihrer Elektrifizierungsmühen nicht allein in der Hand.Sie sind abhängig von staatlicher Förderung und der Infrastruktur. Diesbezüglich sind Europas Länder äußerst unterschiedlich aufgestellt. Wo geht es hin mit dem E-Auto? In der Serie “Autoindustrie unter Strom” werden wir in den kommenden Wochen bis zur IAA Hersteller, Zulieferer, Stakeholder und die Rahmenbedingungen der Elektrifizierung unter die Lupe nehmen. – Leitartikel Seite 8 Bericht Seite 11