Autokonzerne investieren verstärkt in den USA

Deutsche Hersteller weiten Kapazität aus - Kein GM-Abschied aus Mexiko

Autokonzerne investieren verstärkt in den USA

po Detroit – Nach stetigem Wachstum des US-Automarktes auf den Rekord von 17,5 Millionen Fahrzeugen gehen viele Hersteller dort Erweiterungsinvestitionen an. Auch werden Werke wegen des starken Trends hin zu leichten Nutzfahrzeugen umgewidmet. Die deutsche Autoindustrie hat seit 2009 ihre Kapazität auf 850 000 Einheiten vervierfacht und kündigt zusätzliche Investitionen an (siehe Grafik). Ob Daimler in Tuscaloosa, BMW in Spartanburg oder Volkswagen in Chattanooga, überall bauen die deutschen Hersteller aus.Das gilt auch für die US-Konzerne, wobei bisher nur Ford zugleich auf einen Werksneubau im benachbarten Mexiko verzichtete. Auf der Detroit Motor Show kündigte Sergio Marchionne als Chef von Fiat Chrysler Automobiles (FCA) an, 1 Mrd. Dollar in zwei Autowerke im Mittleren Westen zu stecken. Mit der vom künftigen US-Präsidenten Donald Trump geäußerten Kritik an Produktionsverlagerungen nach Mexiko habe das aber nichts zu tun. Der japanische Autobauer Toyota will in den nächsten fünf Jahren zusammen rund 10 Mrd. Dollar in den USA investieren. Vergleichsweise distanziert blieb Mary Barra, Konzernchefin des US-Marktführers General Motors (GM), der zuletzt ins Visier des twitternden Trump geraten war. Der Konzern werde seine Kleinwagenproduktion nicht von Mexiko in die USA verlegen. Solche Entscheidungen hätten einen mehrjährigen Vorlauf und könnten nicht so einfach rückgängig gemacht werden.Volkswagen hat sich vorgenommen, auf längere Sicht in den USA als Volumenhersteller eine Größe zu erreichen wie in anderen wichtigen Märkten wie Europa und China, erklärte Markenchef Herbert Diess in Detroit. VW-Vorzüge waren gestern mit einem Kursaufschlag von 5 % Tagesgewinner im Dax. Anleger setzen darauf, dass mit dem US-Justizministerium in Kürze eine Einigung über eine Strafzahlung wegen der Dieselabgasaffäre von gut 3 Mrd. Dollar erreicht werden kann. Neues Störfeuer entfachte allerdings die Nachricht, dass die US-Bundespolizei FBI in der Affäre einen in den Staaten tätigen VW-Manager festgenommen habe.—– Nebenstehender Kommentar- Leitartikel Seite 6- Schwerpunkt Seiten 8 und 9