Automarkt erholt sich

In Westeuropa ziehen im Februar die Verkaufszahlen um 6,3 Prozent an - Rabatte spielen eine große Rolle

Automarkt erholt sich

po Frankfurt – Am westeuropäischen Automarkt hat sich die Nachfragebelebung im Februar erwartungsgemäß fortgesetzt. Nach Angaben der Herstellervereinigung ACEA kamen im Berichtsmonat mit 823 728 Pkw 6,3 % mehr neu in den Verkehr als vor Jahresfrist. Von den fünf größten Einzelmärkten wies nur Frankreich einen leichten Verkaufsrückgang von 1,4 % auf 141 290 Einheiten auf.Damit, so stellen ACEA und der deutsche Verband der Automobilindustrie (VDA) fest, habe der Automarkt im sechsten aufeinanderfolgenden Monat einen Zuwachs gezeigt. Nahezu alle Hersteller konnten davon profitieren (siehe Tabelle). Damit zeichne sich ab, so die Branchenexperten von IHS Automotive, dass die Branche vom Überlebens- zum Erholungsmodus übergehe.Dennoch bleiben die bekannten Risiken bestehen. So weist Peter Fuß, Partner bei der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, darauf hin, dass der Februar 2014 in absoluten Zahlen immer noch der zweitschlechteste Februar in den vergangenen zehn Jahren gewesen sei. Das Niveau von 2012 werde noch immer um 3 % verfehlt. Der erfreuliche Verkaufsanstieg sei zudem teuer erkauft. In Spanien, wo die Verkaufszahlen um 17,8 % auf 68 736 Fahrzeuge stiegen, treibe eine Abwrackprämie den Neuwagenmarkt auf das erhöhte Niveau. “Und in Deutschland sorgt eine ruinöse Rabattschlacht im Volumensegment für steigende Verkäufe – und sinkende Margen.” Wer wirklich wissen wolle, wie es um den Neuwagenmarkt stehe, brauche sich nur die Rabattaktionen anzusehen.Dessen ungeachtet steuern die deutschen Autokonzerne laut Fuß auch 2014 auf einen neuen weltweiten Absatzrekord zu. Hauptwachstumstreiber bleibe dabei der chinesische Markt, wo die deutschen Anbieter in den beiden ersten Monaten des Jahres um 15 % zugelegt hätten. “Der chinesische Absatzmarkt entwickelt sich nach wie vor prächtig”, so Fuß. Allerdings nehme damit auch die Abhängigkeit vom Geschehen im Reich der Mitte weiter zu.Der VDA streicht in seiner Analyse auch die günstige Entwicklung in Japan heraus (siehe Tabelle). Zudem zeichne sich in den neuen EU-Ländern eine deutlichere Belebung als in Westeuropa ab. In Russland gab es allerdings auch im Februar wieder einen leichten Verkaufsrückgang. Der anhaltend harte Winter dürfte nach VDA-Einschätzung maßgeblich zur Stagnation in den USA beigetragen haben.