Automärkte trüben sich weltweit ein

Standard & Poor's: Rückgang stärker als erwartet

Automärkte trüben sich weltweit ein

po Frankfurt – Nach einem weltweit schwachen ersten Quartal für den Pkw-Absatz hat die Ratingagentur Standard & Poor’s ihre Prognose für 2019 nach unten korrigiert. Die Nachfrage nach neuen Pkw werde dieses Jahr stärker abnehmen als bisher gedacht.So geht S & P jetzt für den weltgrößten Automarkt China von einem Verkaufsrückgang von mindestens 3 % aus. Bislang hatte die Agentur dem chinesischen Automarkt ein kleines Wachstum von 1 bis 2 % zugetraut. Der Verkaufseinbruch von 11 % in den ersten drei Monaten bei Light Vehicles mache aber die Revision der Prognose notwendig. Daran ändere auch die in China im April von 16 auf 13 % gesenkte Mehrwertsteuer im Industriesektor nichts. Die davon ausgelösten Preissenkungen dürften die Nachfrage nicht nachhaltig anschieben, erwartet S&P. Stagnation in EuropaAber auch in Europa laufe es 2019 nicht rund. Neben geopolitischen Einflüssen einschließlich des Brexit belasteten auch die Auswirkungen des neuen Testverfahrens für Verbrauchswerte (WLTP) die Zulassungszahlen. Die Agentur geht jetzt für Europa von nur noch stagnierenden Pkw-Verkäufen aus. Hier hatte man bisher noch ein Wachstum von 1 bis 2 % für möglich gehalten. Im ersten Quartal waren die Pkw-Neuzulassungen in Westeuropa um 3,5 % unter das entsprechende Vorjahresniveau gefallen. Besonders schwach hatten sich in den ersten Monaten des Jahres die Märkte in Spanien (- 6,9 %) und in Italien (- 6,5 %) entwickelt. Auch in Großbritannien wurden 2,4 % weniger Neuwagen in den Verkehr gebracht. Weitere Schlüsselmärkte wie Deutschland und Frankreich pendelten um die Nulllinie herum.Zwar geht die Agentur aus makroökonomischer Sicht davon aus, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung in Europa in der zweiten Jahreshälfte erholen dürfte. Den Automobilmärkten dürfte dies aber wenig helfen, zumal die Hersteller zwischen 2019 und 2020 neue Modelle lancieren müssen, um die schärferen Abgasregeln zu erfüllen. Verbraucher dürften deshalb tendenziell Neuwagenkäufe aufs nächste Jahr verschieben.In den USA wiederum haben die Finanzierungskosten ein Zehnjahreshoch erreicht. Zugleich herrscht bei Gebrauchtwagen Preisdruck, und die geopolitischen Risiken dämpften zusätzlich die Verbraucherstimmung. Für dieses Jahr rechnet S & P in den Staaten mit einem Verkaufsrückgang von 3,6 % auf 16,6 Millionen Light Vehicles.