Software steht in der Strategie der Autoindustrie weit oben
Software hat für Autobranche
großen strategischen Wert
Deloitte-Umfrage: Kooperationen besonders wichtig
jh München
Über die stark gestiegene Bedeutung von Software für die Autoindustrie gibt eine Umfrage Aufschluss, die das Beratungsunternehmen Deloitte jetzt veröffentlicht hat. 89% der in Europa befragten Unternehmen der Branche hätten angegeben, dass das softwaredefinierte Fahrzeug (SDV) mindestens eine größere Rolle für ihre Strategie spiele. Für etwas mehr als ein Drittel hat das Thema sogar eine führende Bedeutung.
Nur 1% schätzt es nach Erkenntnissen von Deloitte lediglich als untergeordnet ein. Befragt wurden in diesem Sommer mit Unterstützung des europäischen Zuliefererverbands Clepa 141 Autohersteller und -zulieferer mit Sitz in Großbritannien, Frankreich und Deutschland.
SDVs sind unter anderem eine Voraussetzung für das autonome Fahren und für das Optimieren des Antriebsstrangs in Elektroautos. "Unsere Umfrage zeigt, dass die Branche die Chancen rund um das softwaredefinierte Auto erkannt hat", sagt Deloitte-Partner Elmar Pritsch, der für Autosoftware zuständig ist.
Erhebliche Relevanz schon jetzt
Etwas mehr als die Hälfte der Befragten gaben an, dass sie mehr als 15% ihrer Investitionen für die Entwicklung von softwaredefinierten Fahrzeugen verwenden. Fürs aktuelle Geschäft ist das SDV zum Teil schon von erheblicher Relevanz: 24% bezifferten den Umsatzanteil dieses Segments auf 15 bis 20%, 16% auf 20 bis 25% und ein Zehntel sogar auf 25 bis 30%.
Die Zusammenarbeit von Unternehmen spielt im SDV-Geschäft eine besonders wichtige Rolle, wie die Umfrage bestätigt. So lässt sich die am häufigsten erwähnte Hürde überwinden: 85 der 141 Unternehmen nannten Komplexität und Kosten auf diese Frage. Knapp zwei Drittel von allen stimmen der Aussage zu, dass die Entwicklung von SDVs zum großen Teil von Kooperationen abhängt. Für 27% hängt es sogar vollständig von der Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen ab.
Datenschutz stellt Hindernis dar
Als die am häufigsten angegebenen Schwierigkeiten für den Auf- und Ausbau dieses Geschäfts folgen mit einem Anteil von 52% das Thema Datenschutz und mit 40% der Mangel an Unterstützung von der Politik und an Planungssicherheit.