Autonachfrage in China bricht ein

Europäischer Markt schwächelt dritten Monat in Folge - WLTP-Effekt hält an

Autonachfrage in China bricht ein

igo Stuttgart – Im weltweit größten Automarkt China ist die Nachfrage nach Pkw im November zweistellig eingebrochen. Mit 2,1 Millionen wurden 16,2 % weniger Fahrzeuge zugelassen als im Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn liegt China damit um 2,4 % unter dem Vorjahr.Volumenhersteller wie Volkswagen berichteten bereits in den vergangenen Monaten von der Kaufzurückhaltung chinesischer Kunden. Die zwischen den USA und China gegenseitig erhobenen Strafzölle drückten dort auf die Konsumlaune. Auf chinesischer Seite sind unter anderem in den USA produzierte Autos von den Zöllen betroffen, was bei den Herstellern für Preisanpassungen sorgte. Speziell untere und mittlere Einkommensschichten halten sich zurück. Hersteller von Premiumfahrzeugen wie Mercedes oder BMW sind von den Rückgängen weniger bis gar nicht betroffen.Im November setzte sich indes auch die rückläufige Entwicklung auf dem europäischen Automarkt fort, der seit August nicht mehr gewachsen ist. In Westeuropa lag das Minus bei 8,4 %, wodurch der Markt seit Jahresbeginn nun leicht rückläufig ist. Zum Halbjahr hatte die Region noch ein Plus von rund 3 % verzeichnet. Innerhalb Europas waren die Schwankungen in den Kernmärkten im November groß. So lag der Rückgang in Großbritannien etwa bei 3 %, während die Neuzulassungen in Deutschland um 10 % und in Spanien um 13 % unter dem Vergleichsmonat lagen.In Europa belastet noch immer die Umstellung auf den seit September geltenden Abgasprüfzyklus WLTP. Viele Hersteller hatten vor der Umstellung Modelle, die nach dem alten Zyklus zugelassen waren, mit Rabatten in den Markt gedrückt. Zudem erfolgte die Umstellung zu langsam, so dass bei einigen Marken seit September nicht alle Modelle erhältlich sind. Speziell im VW-Konzern zeigt sich nach wie vor kaum Entspannung. Bei Porsche brachen die Neuzulassungen um 65 % ein, bei Audi um 41 %. Über alle Pkw-Konzernmarken hinweg lag VW 12,5 % im Minus. Bei Renault brachen die Neuzulassungen um 29 % ein, bei Nissan um 28 %. Der BMW-Absatz ging um 2,4 % zurück und damit weniger stark als der Markt, während Mercedes gegen den Trend um 3,4 % zulegte.Während der US-Markt sowohl im November als auch seit Jahresbeginn stagniert, wachsen die Märkte in Russland und Brasilien nach einer mehrjährigen Flaute stark, wenngleich von niedrigem Niveau aus. Beide liegen zwischen Januar und November als einzige Länder zweistellig im Plus. Wie in den USA gehen hier auch Vans als Light Vehicles in die Pkw-Neuzulassungen ein.