Autostrade darf Brücke nicht bauen
bl Mailand – Die italienische Regierung hat den Autobahnbetreiber Autostrade per l’Italia (Aspi) definitiv vom Wiederaufbau der eingestürzten Autobahnbrücke in Genua ausgeschlossen. Der 51 Tage nach der Katastrophe ernannte Sonderkommissar für den Wiederaufbau, der Genueser Bürgermeister Marco Bucci, erklärte, die Regierung habe “klar und deutlich gemacht, dass Autostrade ausgeschlossen ist. Ich muss respektieren, was in dem Dekret steht.”Die Tochter des börsennotierten Infrastrukturunternehmens Atlantia hat nach dem Einsturz 500 Mill. Euro für den Wiederaufbau und die Geschädigten zur Verfügung gestellt. Gegen eine Nichtbeteiligung am Wiederaufbau will Autostrade gerichtlich vorgehen. Die Zahlungen einer zweiten Tranche an die Geschädigten wurde eingefroren.Bucci veranschlagt für den Wiederaufbau von jetzt an gerechnet zwölf bis 15 Monate. Autostrade hatte mit acht Monaten geplant. Die Verzögerungen bei der Ernennung des Kommissars hatten mit Streitigkeiten innerhalb der Regierung zu tun, aber auch mit Auseinandersetzungen mit den lokalen Verantwortlichen in Genua. Bucci ist nicht nur mit wachsendem Widerstand der Geschädigten konfrontiert. Er muss auch das Wirtschaftsleben wieder in Gang bringen. Inzwischen hat ein erster Güterzug den Hafen erreicht.