Autozulieferer Stabilus erhöht Jahresprognose
wb Frankfurt – Der Autozulieferer Stabilus profitiert von der Verschiebung des Fahrzeugmix in China von Limousinen hin zu Geländewagen, SUV und Multi Purpose Vehicles. In diese Karossen werden mehr Gasfedern und Dämpfer eingesetzt, bei denen Stabilus aus Koblenz Weltmarktführer ist. Auf der Basis einer regen Produktnachfrage in allen Regionen sowie des starken Dollar erhöht der Börsenneuling vom vorigen Jahres seine Prognose: Bisher wurden für 2015 Umsätze um 580 Mill. Euro bei einer bereinigten Marge vor Steuern und Zinsen zwischen 12 und 13 % angesagt. Jetzt plant CEO Dietmar Siemssen mit 600 Mill. Euro und einer bereinigten Ebit-Marge von unverändert 12 bis 13 %.In den ersten neun Monaten dieses Fiskaljahres sei Stabilus in allen Märkten und Aktivitäten deutlich prozentual zweistellig in Umsatz und operativem Ergebnis gewachsen. “Besonders stark entwickeln wir uns derzeit im chinesischen Markt, wo wir im zurückliegenden Quartal um rund 35 % gewachsen sind.” Bislang sorgt China erst für 7 % des Gruppenumsatzes. Zwar kühle der Automarkt dort mit einem erwarteten durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 6 % ab. Für den SUV-Markt, in dem besonders viele Gasfedern und Heckklappenantriebe verbaut werden, werde jedoch ein durchschnittliches jährliches Wachstum von rund 17 % erwartet.Im dritten Quartal legte der Umsatz von Stabilus um 23 % auf 160 Mill. Euro zu; in Europa um 16 %, in Nordamerika um 35 % und in Asien und dem Rest der Welt um 22 %. Die Autoindustrie blieb mit einem Umsatzplus von 28 % die stärkste Sparte, getrieben vom elektromechanischen Heckklappenantrieb, heißt es weiter. Sonderfaktoren drückenDas bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen wuchs unterproportional zum Umsatz um 12,2 % auf 27,5 Mill. Euro. Um 10,6 % auf 19,8 Mill. Euro stieg das bereinigte Ebit. In Ebitda und Ebit wirkte sich den Angaben zufolge eine Erhöhung der Rückstellungen um 4,1 Mill. Euro aus. Mitte Juli schloss Stabilus, wie berichtet, die frühzeitige Rückzahlung ihrer mit 7,75 % verzinsten Anleihe über 256 Mill. Euro ab. Seitdem besteht die Finanzierung aus einer 270-Mill.-Euro-Fazilität sowie einem revolvierenden Kredit von 50 Mill. Euro. Die neue Struktur reduziere die jährliche Zinsbelastung um 13 Mill. Euro.Im Rahmen der frühzeitigen Rückzahlung der Hochzinsanleihe mussten aber in der Anleihe eingebettete Derivate von 20,9 Mill. Euro ausgebucht werden. Darüber hinaus wurde cashwirksam eine Vorfälligkeitsentschädigung von 9,9 Mill. Euro gezahlt. Und es fielen 4,7 Mill. Euro Transaktionskosten an. Unbereinigt weist Stabilus daher für das dritte Quartal ein Ergebnis von – 25,5 Mill. Euro und für die ersten neun Monate von 2,0 Mill. Euro aus.