Jahresabschluss

Avega prüft Bilanz der Adler Group

Seit Mai 2022 sucht Adler Group einen Abschlussprüfer. Nun ist der angeschlagene Wohnimmobilienkonzern fündig geworden. Avega aus Luxemburg übernimmt das heikle Mandat. Drei weitere Prüfungsgesellschaften sind mit im Boot.

Avega prüft Bilanz der Adler Group

Avega aus Luxemburg prüft Bilanz
der Adler Group

hek Frankfurt

Nach quälend langer Suche hat der schlingernde Wohnimmobilienkonzern Adler Group einen Abschlussprüfer gefunden. Das Mandat übernimmt Avega Revision S.à.r.l. aus Luxemburg. Die Gesellschaft habe sich bereit erklärt, eine Bestellung zum Abschlussprüfer für die Einzel- und Konzernjahresabschlüsse der Geschäftsjahre 2022 sowie 2023 anzunehmen, teilt Adler mit. Am 27. November sollen die Aktionäre die Bestellung auf einer Hauptversammlung beschließen. Der Prüfprozess erfolgt als Komponenten-Audit. Daher sind drei weitere Prüfungsgesellschaften involviert.

Bestellt ist Rödl & Partner für die deutsche Kerngesellschaft Adler Real Estate. Hinzu kommen Morison Köln, die den Projektentwickler Consus prüft, und die Domus Steuerberatungs-AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für die Abschlüsse der deutschen Objektgesellschaften. Die Gesamtverantwortung liegt bei Avega.

Kein Testat für Abschluss 2021

Die Suche hatte sich fast eineinhalb Jahre hingezogen. Große Prüfungsgesellschaften winkten ab, weil ihnen das Mandat angesichts der Bilanzvorwürfe des britischen Shortsellers Fraser Perring zu heikel war, oder sie standen wegen eines Interessenkonflikts nicht zur Verfügung. Der bisherige Abschlussprüfer KPMG hatte dem Abschluss 2021 das Testat aufgrund mangelnder Informationen zu Geschäften mit Adler nahestehenden Personen versagt. KPMG lehnte im Mai 2022 eine Weiterführung des Mandats ab. Auch zur gerichtlichen Bestellung durch das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg sagte KPMG nein.

Vor elf Tagen gab Adler bekannt, dass die Prüfersuche kurz vor dem Abschluss steht. Man befinde sich in "fortgeschrittenen und konstruktiven Gesprächen mit potenziellen Abschlussprüfern", teilte das Unternehmen per Ad-hoc-Meldung mit.