Die aktuell schwierig geopolitische Wetterlage lässt den britischen Rüstungskonzern BAE Systems positiv in die Zukunft blicken. Die allgemeine Nachfrage nach Artillerie-Systemen und anderen Waffen gewinne an Schwung, teilte der Hersteller am Mittwoch in Farnborough mit. Das vergangene Jahr schnitt der Konzern überraschend stark ab. Dabei profitierte BAE mit einem Rekordauftragsbestand von fast 78 Mrd. Pfund (93,8 Mrd. Euro) von zahlreichen Regierungsprogrammen. So schlossen die Briten 2024 unter anderem milliardenschwere Lieferverträge mit Australien ab.

Bei einem Umsatzplus von 14% auf 28,3 Mrd. britische Pfund kletterte der bereinigte operative Gewinn im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls um 14% auf gut 3 Mrd. Pfund. Hierbei profitierte der Konzern auch von einer Übernahme. Unter dem Strich verdiente BAE Systems gut 2 Mrd. Pfund, nach rund 1,9 Mrd. vor einem Jahr. Im laufenden Jahr rechnet BAE mit einem Umsatzplus von 9%.

An der Londoner Börse nahmen Anleger zunächst Gewinne mit, nachdem BAE-Aktien zuvor seit Mitte Februar deutlich zugelegt hatten. Im frühen Mittwochshandel ging es nun mehr als 2% bergab.

Wie viele andere Rüstungsaktien haben auch die Papiere von steigenden westlichen Wehrausgaben infolge des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine profitiert. Zuletzt lieferte die neue Trump-Administration in den USA Rückenwind. Während aber Rheinmetall seit Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 um fast 900% zugelegt haben, beläuft sich das Kursplus von BAE System auf vergleichsweise geringe rund 120%.

In der EU wird derzeit über höhere Verteidigungsausgaben diskutiert, nachdem Trump Druck auf die Nato-Partner in Europa gemacht hatte. BAE Systems produziert militärische Ausrüstung, darunter gepanzerte Fahrzeuge und Torpedos.