Bahn fährt in der Pandemie Milliardenverlust ein
sp Berlin
Für die Deutsche Bahn gleicht die Corona-Pandemie einer langen Fahrt durch einen Tunnel, an dessen Ende fette rote Zahlen leuchten. Im vergangenen Jahr hat das Staatsunternehmen einen Rekordverlust von 5,7 Mrd. Euro eingefahren, wie Reuters unter Berufung auf Konzernkreise berichtet. Im Vorjahr hatte der Konzern noch 700 Mill. Euro Gewinn gemacht. Gut 4Mrd. Euro Miese gehen demnach allein auf die finanziellen Folgen der Pandemie zurück, weil die Bahn ihr Angebot im Personenverkehr über weite Strecken aufrechterhielt, während die Fahrgastzahlen zeitweise um mehr als vier Fünftel eingebrochen sind. Über das Gesamtjahr fuhren im Fernverkehr noch halb so viele Passagiere wie 2019, im Nahverkehr waren es im Coronajahr fast 40% weniger. Eine Sprecherin wollte sich nicht zu dem Agenturbericht äußern und verwies auf die Vorstellung des Zahlenwerks in der nächsten Woche. Besondere Beachtung dürfte dabei auch der Schuldenstand von 29 Mrd. Euro finden, der im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um 5 Mrd. Euro angeschwollen ist.
Ein Lichtblick für die Bahn war während der Pandemie nach Angaben aus Konzernkreisen das internationale Geschäft der Spedition Schenker, die etwa von dem gestiegenen Luftfracht-Aufkommen profitierte. Auch die Güterbahn DB Cargo habe sich vergleichsweise gut geschlagen. Der Umsatz des Gesamtkonzerns rutschte dennoch um rund ein Zehntel knapp unter 40 Mrd. Euro, womit das Geschäft der Bahn auf das Niveau von 2014 geschrumpft ist.