Bahn soll harte Einsparungen planen
Deutsche Bahn vor hartem Sparkurs zum Schuldenabbau
Reuters Berlin
Reuters
Nach Streiks, Lohnerhöhungen und einem rasant gestiegenen Schuldenberg will die Deutsche Bahn Konzernkreisen zufolge einen scharfen Sparkurs einschlagen. „Vorbereitet wird ein Einstellungsstopp sowie eine fast konzernweite Ausgabensperre“, sagte ein Konzernvertreter am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. An anderer Stelle im Unternehmen hieß es, betroffen sei in erster Linie die Konzern-Holding, aber auch die Töchter würden einbezogen. Beim Fernverkehr sollten 250 Mill. Euro eingespart werden, um die Ziele für 2024 noch zu schaffen.
Beschlüsse schon in neuer Woche?
In den Konzernkreisen hieß es, womöglich schon am Dienstag werde der Vorstand die Einschnitte beschließen. Eine Bahn-Sprecherin lehnte einen Kommentar zu den Angaben ab. Der sogenannte qualifizierte Einstellungsstopp bedeute, dass Neubesetzungen und vor allem neue Stellen von der Konzernleitung gebilligt werden müssten, hieß es. Während etwa Lokführer weiter eingestellt würden, solle die Verwaltung im Konzern verschlankt werden.
Bei der qualifizierten Ausgabensperre sollten dann konzernweit sämtliche Extra-Ausgaben bis hin zu Dienstreisen ebenfalls von der Konzernleitung gebilligt werden müssen. „Dies ist die Notbremse im Konzern“, sagte ein Konzernvertreter. Getroffen würden damit letztlich alle Geschäftsfelder der Bahn in Deutschland, nicht aber die internationale Tochter Schenker, die zum Verkauf steht.
Die Projekte im Schienennetz und die wesentlichen Investitionsentscheidungen in diesem Jahr sollen den Konzernkreisen zufolge wie geplant umgesetzt werden.