Bahn und Lufthansa einigen sich in Kartellstreit
Reuters Berlin – Die Deutsche Bahn und die Lufthansa haben ihren jahrelangen Streit um ein Luftfrachtkartell beigelegt. Damit beenden die Unternehmen eine seit 2013 laufende Auseinandersetzung vor dem Landgericht Köln, wie beide Konzerne am Montag bestätigten. Man habe eine gute Lösung mit einem Vergleich gefunden, sagte Bahn-Rechtsvorstand Martin Seiler. Weitere Forderungen offenNach Angaben aus Unternehmenskreisen lag die Entschädigungssumme für die Bahn deutlich unter 50 Mill. Euro. “Es wäre für alle besser, wenn wir uns auch mit den übrigen Kartellbeteiligten einigen könnten, statt jahrelang kostspielige Gerichtsverfahren zu führen”, sagte Seiler. Offen sind noch Forderungen der Bahn an sechs Fluglinien, darunter die Unternehmen British Airways und Japan Airlines.Die Preisabsprachen in der Zeit von 1999 bis 2006 über Treibstoffzuschläge und Sicherheitsgebühren waren bereits vor mehr als zehn Jahren aufgeflogen und hatten in vielen Ländern Strafen der Wettbewerbsbehörden ausgelöst. So verhängte etwa die EU im Jahr 2010 eine Strafe von insgesamt rund 800 Mill. Euro. In den USA summierten sich die Bußgelder auf etwa 1,5 Mrd. Dollar.Die Lufthansa kam als Kronzeugin der Absprachen um Zahlungen herum. Davon unabhängig aber können Kartellopfer auf Basis der Ermittlungen selbst Schadenersatzansprüche geltend machen.