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Baidu und Bilibili zapfen Hongkonger Börse an

Nach längerem Zögern hat sich der an der New Yorker Nasdaq notierte chinesische Technologieriese Baidu für ein flankierendes Zweitlisting an der Hongkonger Börse entschieden. Gleichzeitig will auch der aufstrebende Videoplattformbetreiber Bilibili...

Baidu und Bilibili zapfen Hongkonger Börse an

nh Schanghai

– Nach längerem Zögern hat sich der an der New Yorker Nasdaq notierte chinesische Technologieriese Baidu für ein flankierendes Zweitlisting an der Hongkonger Börse entschieden. Gleichzeitig will auch der aufstrebende Videoplattformbetreiber Bilibili näher auf Tuchfühlung mit chinesischen Anlegerkreisen gehen und strebt ebenfalls eine Sekundärnotierung an der Hong Kong Exchanges an. Beide Unternehmen streben mit dem Vorgehen eine signifikante Kapitalaufnahme an und können dabei auf den gewaltigen Hunger auf heimische Technologie-Listings seitens chinesischer Anleger zählen.

Baidu sammelt kräftig ein

Chinas führender Suchmaschinenbetreiber Baidu hat am Freitag bereits eine Duftmarke für das Pricing der neuen Titel in Hongkong gesetzt. Baidu wird 95 Millionen oder 3,4% des Aktienkapitals offerieren. Dabei soll der Ausgabepreis für die Retailinvestorentranche maximal 295 HK-Dol­lar betragen, was einem Bewertungsaufschlag von 12% im Vergleich zur Schlussnotierung der Titel an der Nasdaq vom Donnerstag gleichkäme. Damit käme Baidu auf eine zusätzliche Mittelaufnahme in Höhe von bis zu 3,6 Mrd. Dollar (rund 3 Mrd. Euro). Bislang haben nur die chinesischen Onlinehandelsriesen Alibaba und JD.com noch größere Aktienemissionen mit ihrem Zweitlistingauftritt in Hongkong vorgenommen.

Allerdings hat sich Baidu noch eine als Greenshoe bezeichnete Mehrzuteilungsoption in Höhe von 14,3 Millionen Aktien eingeräumt und könnte den Ausgabepreis für die neuen Titel je nach Entwicklung der Börsensituation und der Anlegerresonanz für die institutionelle Tranche noch etwas über die Marke von 295 HK-Dol­lar anheben, geht aus den Emissionsdokumenten hervor. Damit könnte Baidu im Zweifelsfall sogar bei einer Kapitalaufnahme in einer Größenordnung von über 4 Mrd. Dollar landen­.

Baidu will die frischen Mittel vor allem für neue Investitionen in den Geschäftszweigen Cloud-Computing und Künstliche-Intelligenz-Anwendungen (KI) verwenden, wozu auch die Apollo genannte Plattform für Dienste rund um das autonome Fahren gehört. Darüber hinaus soll mit der Kapitalspritze auch das Baidu-Ecosystem rund um die Smartphone-App für Suchmaschinen und Kartendienste (Mapping) gestärkt werden.

Bilibili im Anmarsch

Bilibili wiederum hat noch keine offiziellen Angaben zu möglichen Konditionen des geplanten Aufschlags an der Hongkonger Börse gemacht. Hier rechnen die Marktteilnehmer mit einer ebenfalls signifikanten Kapitalauffüllung über etwa 3 Mrd. Dollar. Die vor allem an chinesische Teenager gerichteten Video­streaming-Dienste von Bilibili kommen auf 55 Millionen tägliche Nutzer und gelten als stark expansions- und vor allem auch monetisierungsfähig. Die seit ihrer Gründung im Jahre 2009 Verluste schreibende Gesellschaft zieht gegenwärtig das Gros ihrer Umsätze aus einem begleitenden Onlinespielegeschäft. Bilibili, deren Aktie sich seit dem Börsenstart an der Nasdaq vor knapp drei Jahren rund verzehnfacht hat, kommt gegenwärtig auf eine Marktkapitalisierung von knapp 40 Mrd. Dollar.