Balda verleibt sich Kunststoffspezialisten ein

Kaufpreis von 33 Mill. Euro aus Firmenkasse bezahlt

Balda verleibt sich Kunststoffspezialisten ein

ab Düsseldorf – Balda ist auf der Suche nach einer Akquisition endlich fündig geworden. Für 33 Mill. Euro wird der US-Kunststoffproduzent C. Brewer mit Wirkung zum 31. Dezember erworben, wie die Ostwestfalen mitteilten. In dem Betrag enthalten ist nach den Angaben eine erfolgsabhängige Kaufpreisanpassung in Höhe von 3,8 Mill. Euro. Finanziert wird die Akquisition, die dem Bereich Medical zugeschlagen wird, aus der Kasse. Diese ist nach dem Verkauf eines Großteils des Aktienpakets an dem taiwanesischen Touchscreen-Hersteller TPK gut gefüllt. Zum 30. September wies der Konzern eine Cash-Position 183,5 Mill. Euro aus. Zwischenzeitlich wurden davon 118 Mill. Euro an die Anteilseigner ausgekehrt.Das kalifornische Familienunternehmen hat sich auf den Präzisionsspritzguss von Kunststoffen spezialisiert und bedient damit die Branchen Medical, Optik, Automotive und Elektronik, wie es heißt. Bezahlt wird weniger als das Siebenfache des für 2012 erwarteten bereinigten Ebitda. Konkrete Angaben zur Profitabilität des 1966 gegründeten Familienunternehmens gibt es allerdings nicht. Die Rede ist lediglich von einem deutlich positiven Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda), das 2012 aus einem Umsatz von 48 Mill. Dollar gezogen werden soll.Mit dem Erwerb versuchen die Ostwestfalen das operative Geschäft wieder in Gang zu setzen, nachdem die Vorjahre im Wesentlichen von Verkauf und Restrukturierung defizitärer Geschäfte geprägt waren. Das operative Geschäft von Balda setzt sich aus den beiden Segmenten Medical und Electronic Products zusammen. Die Akquisition sei Teil der Buy-and-build-Strategie, heißt es. Dabei stehe die Internationalisierung sowie die Erweiterung des Leistungsspektrums im Vordergrund.Entscheidend aus Sicht des Vorstands dürfte jedoch auch sein, dass mit dem Verkauf der TPK-Beteiligung wieder Ruhe in den Aktionärskreis einkehrt. Erste Anzeichen dafür gibt es. So hat der Hedgefonds Octavian, der vor Jahresfrist zur Aktionärssrevolte aufrief, sein Anteilspaket inzwischen von 8,3 % auf 5,22 % reduziert.