Bank-Exit beschert GE riesigen Verlust
Die Trennung von weiten Teilen der Finanzsparte GE Capital hat dem US-Industriekonzern General Electric im ersten Quartal einen Milliardenverlust eingebrockt. Das Industriegeschäft hat allerdings größtenteils zugelegt, so dass die Aktie vor dem Wochenende dennoch leicht zulegte.scd New York – General Electric hat für das erste Quartal einen Verlust von knapp 13,6 Mrd. Dollar ausgewiesen und damit den Belastungen der angekündigten Trennung von weiten Teilen von GE Capital Rechnung getragen. Allein die Rückführung im Ausland erzielter Gewinne in Höhe von 36 Mrd. Dollar kostete GE mehr als 6 Mrd. Dollar Steueraufwand. Der Umsatz gab unter Berücksichtigung der abzugebenden Bankgeschäfte um 12 % auf 29,4 Mrd. Dollar nach. Ohne die Effekte des Exits rutschten die Konzernerlöse um 3 % auf 33,1 Mrd. Dollar ab. GE verfehlte zudem klar die Erwartungen der Analysten, die im Schnitt eine Steigerung der Konzernerlöse auf 34,2 Mrd. Dollar erwartet hatten. Öl- und Gasgeschäft schwachDas Industriegeschäft setzte mit 24,4 Mrd. Dollar gut 1 % weniger um. Vor allem das Öl- und Gasgeschäft sorgte mit einem 8-prozentigen Umsatzrückgang für die negative Entwicklung. Allerdings haben auch die Luftfahrt- (-2 %) und die Medizintechniksparte (-3 %) weniger umgesetzt als in der Vorjahresperiode. Die drei schrumpfenden Sparten kommen zusammen auf mehr als die Hälfte der GE-Industrieerlöse (siehe Grafik). Während im Öl- und Gasgeschäft der niedrige Ölpreis für eine Abschwächung gesorgt hat, leidet GE in den anderen Sparten vor allem unter der Dollarstärke. Laut GE ist der Industrieumsatz um Wechselkurseffekte bereinigt organisch um 3 % gewachsen.Unter dem Strich sieht die Situation für das GE-Industriegeschäft indes deutlich besser aus. Der operative Gewinn kletterte hier um 9 % auf 3,6 Mrd. Dollar. Zu verdanken sei der Gewinnanstieg einer kräftigen Margenausweitung. Diese sei verglichen mit dem Vorjahr um 120 Basispunkte auf 14,6 % geklettert, teilte GE mit. Ein günstigerer Produktmix sorgte allerdings mit 60 Basispunkten bereits für die Hälfte des Margenzuwachses. Der restliche Anteil war sinkenden Produktionskosten und Einsparungen in der Verwaltung zu verdanken. GE-CEO Jeffrey Immelt beschrieb das aktuelle Wirtschaftsumfeld als volatil, hält aber weiter an den Jahreszielen fest. Demnach soll die Industriesparte 2015 weiterhin 1,10 Dollar bis 1,20 Dollar Gewinn je Aktie liefern.Die GE-Aktie verteuerte sich am Freitagvormittag in New York um knapp 0,6 % auf 27,44 Dollar. Seit Jahresbeginn haben die Titel mehr als ein Zehntel an Wert zugelegt und damit über doppelt so viel wie der amerikanische Leitindex S & P 500. Allerdings hatte die GE-Aktie bis zur Ankündigung der großangelegten Trennung von weiten Teilen des Finanzdienstleistungsgeschäfts und damit versprochenen Ausschüttungen von 90 Mrd. Dollar noch klar hinter der Entwicklung des Index zurückgehangen.—– Wertberichtigt Seite 8