Bantleon steigt bei Laserspezialist LPKF aus
ste Hamburg – Der Investor Bantleon will sich von seiner knapp 29-prozentigen Beteiligung an dem Laserspezialisten LPKF trennen. Wie das Unternehmen aus Garbsen gestern nach Börsenhandelsschluss bekanntgab, sollen bis zu rund 7 Millionen Aktien oder etwa 28,6% der LPKF-Anteile über den Kapitalmarkt im Zuge eines beschleunigten Bookbuildingverfahrens bei institutionellen Investoren platziert werden.Nicht zum Zuge kommt damit ein strategischer amerikanischer Investor aus einem benachbarten Technologiesegment, mit dem der Ankeraktionär Gespräche in einem finalen Stadium führe, wie Bantleon noch am Dienstagabend verkündet hatte. Der Assetmanager hatte eine Investmentbank verschiedene Optionen für den Anteil prüfen lassen.”Ein Ausstieg über den Markt hätte den Vorteil, dass LPKF nach dem Aufstieg in den SDax eine deutlich größere Sichtbarkeit auf Investorenebene bekommen würde”, erklärte Jörg Schubert, Vorstand der Beteiligungsfirma German Technology am Dienstag. Bantleon stieg vor rund vier Jahren bei dem damals defizitären Unternehmen ein. Aktuell hält German Technology, die zu der von Jörg Bantleon gegründeten Bantleon-Bank-Gruppe gehört, 18,2 % der LPKF-Anteile. Weitere 10,4 % sind dem Bantleon zuzurechnen, der nach einem Marktverkauf mit seinen privat gehaltenen Aktien noch mindestens sechs Monate an LPKF beteiligt bleiben will. Der Streubesitzanteil liegt bei rund 71 %, wobei die Investmentgesellschaft Lazard Small Caps Euro, die französische Großbank Société Générale sowie J.P. Morgan Asset Management jeweils mit mehr als 3 % beteiligt sind.Die Aktie des seit 2019 nicht mehr verschuldeten und zu profitablem Wachstum zurückgekehrten Laserspezialisten gab am Mittwoch als größter Tagesverlierer im SDax um 9 % auf 21,20 Euro nach. Bei einem Kurs von 23,30 Euro am Ende des Xetra-Handels vom Dienstag hatte die Marktkapitalisierung von LPKF bei knapp 571 Mill. Euro gelegen. Seit dem Einstieg von Bantleon hat sich der Wert mehr als verdreifacht, wobei die Aktie erst seit August vergangenen Jahres kräftig zulegte.Ließ German-Technology-Vorstand Markus Peters noch 2019 durchblicken, dass man sich als langfristiger Partner des Managements sehe (vgl. BZ vom 27.3.2019), erscheint nun offen, wie es mit der Beteiligungsfirma weitergeht. Man habe LPKF auf dem Weg zu einem wieder wachsenden Technologieunternehmen unterstützt, sagte German-Technology-Vorstand Schubert. “Wir sehen uns aber nicht als langfristiger Begleiter für Industrieunternehmen.” LPKF ist die letzte Industriebeteiligung von Bantleon, der sich wieder auf das institutionelle Assetmanagement konzentrieren will.