Barabfindung für Audi-Aktionäre
scd Frankfurt – Gut drei Monate nach der Ankündigung, die Tochter Audi von der Börse nehmen zu wollen, hat Volkswagen die Höhe der Barabfindung festgesetzt. Der Wolfsburger Autobauer zahlt 1551,53 Euro je Audi-Aktie in bar. Das entspricht einem Aufschlag von mehr als 500 Euro je Aktie auf den letzten Kurs. VW hielt zuletzt 99,64 % der Aktien. Damit halten die verbliebenen freien Anteilseigner rund 0,36 % oder 150 000 Titel, so dass VW der Squeeze-out knapp 233 Mill. Euro kosten wird. Mit dem Delisting endet die Ära der Börsennotierung von Audi. Das Unternehmen blickt auf eine mehr als 100-jährige Börsengeschichte zurück. Das Vorgängerunternehmen NSU war bereits vor dem Einstieg in die Automobilbranche – in den Jahren 1888/89 – börsennotiert. Im Zuge der Fusion mit den NSU Motorenwerken zur Audi NSU Auto Union AG 1969 wurde die Marke Audi prägender Bestandteil von VW. Vor zwei Jahrzehnten stieg Audi dann zur Premiummarke von VW auf, die zunehmend Mercedes und BMW Konkurrenz machte. Der im September 2015 aufgedeckte Dieselabgasbetrug warf den Konzern aber zurück. Mit der vollen Integration soll Audi unter CEO Markus Duesmann im VW-Konzern aufgewertet werden. In Ingolstadt werden nach dem Willen von VW-Chef Herbert Diess etwa Forschung und Entwicklung gebündelt.