Chemiekonzern

BASF sieht nur noch unteres Ende der Jahresziele greifbar

BASF macht wegen seiner Öl- und Gastochter Wintershall Verluste. Für das laufende Jahr wird der Dax-Konzern vorsichtiger.

BASF sieht nur noch unteres Ende der Jahresziele greifbar

Niedrigere Preise und ein deutlicher Nachfragerückgang belasten BASF. Nach einem Einbruch im dritten Quartal erwartet der Chemiekonzern nun Umsatz und Ergebnis am unteren Ende der bisherigen Prognosespanne. "Die Absatzmengen waren in allen Kundenindustrien deutlich niedriger als im Vorjahresquartal – mit einer Ausnahme: der Automobilbranche", sagte Vorstandschef Martin Brudermüller am Dienstag. Von Juli bis September fiel der bereinigte operative Gewinn (Ebit) um gut 57% auf 575 Mill. Euro. Analysten hatten im Schnitt 601 Mill. erwartet. Der Umsatz sank um mehr als 28% auf 15,7 Mrd. Euro.

Wintershall belastet

Unter dem Strich schrieb BASF auch wegen Belastungen bei der Beteiligung an dem Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea, der im Quartal ein Minus von über einer halben Mrd. Euro einfuhr, einen Verlust von 249 Mill. Euro nach einem Gewinn von 909 Mill. Euro vor Jahresfrist. Für das vierte Quartal erwartet BASF zwar eine weitere Stabilisierung der Produktion in der Chemieindustrie. Der Ausblick bleibe aber außerordentlich unsicher. Vor allem steigende Rohstoffpreise könnten die Nachfrage und Margen belasten. BASF sieht nun nur noch das untere Ende seiner Ziele greifbar, die einen Umsatz zwischen 73 und 76 Mrd. Euro sowie ein bereinigtes Ergebnis zwischen 4,0 und 4,4 Mrd. vorsehen.

Höhere Kosteneinsparungen geplant

2022 setzte BASF noch 87,3 Mrd. um und erzielte ein Ergebnis von 6,9 Mrd. Euro. Doch die Chemieindustrie befindet sich inzwischen in einer tiefen Krise und leidet unter schwacher Nachfrage. Konzernchef Brudermüller hatte bereits im Februar ein neues Sparprogramm angekündigt, dem weltweit 2.600 Stellen zum Opfer fallen. Mehrere energieintensive Anlagen am Stammwerk Ludwigshafen sollen geschlossen werden – davon sind weitere 700 Stellen in der Produktion betroffen. Außerhalb der Produktion peilt BASF nun höhere jährliche Kosteneinsparungen an als zu Jahresbeginn angekündigt. Die Gesamteinsparungen fallen damit ab Ende 2026 mit jährlich rund 1,1 Mrd. Euro etwas höher aus als zunächst erwartet – bislang sollten die Kosten ab dann rund 1 Mrd. Euro weniger betragen.

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