BASF stärkt Präsenz in China
Der Chemiekonzern BASF will die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Partner Sinopec ausbauen. Beide Unternehmen wollen in Nanjing eine zweite petrochemische Großanlage errichten und zudem neue Geschäfte im Markt für Batteriematerialien prüfen. swa Frankfurt – BASF baut ihre Produktionskapazitäten in China weiter aus. Gemeinsam mit dem lokalen Partner Sinopec will der Chemiekonzern einen zweiten Steamcracker am bestehenden Standort in Nanjing bauen. Geprüft würden zudem gemeinsame neue Geschäftsmöglichkeiten in Chinas Markt für Batteriematerialien, teilte BASF weiter mit. Erst im Juli hatte das Unternehmen aus Ludwigshafen angekündigt, in der Provinz Guangdong in Südchina einen neue vernetzte Produktion mit einem Steamcracker in einem Verbundstandort aufbauen zu wollen. Dieses Werk jedoch soll in alleiniger Verantwortung ohne lokalen Partner gebaut und auch betrieben werden.Mit der jetzt angekündigten Erweiterung in Nanjing gäbe es in Asien vier Steamcracker mit Beteiligung der BASF. Dazu gehört außerhalb Chinas der Verbundstandort in Malaysia in Kuantan. In einem Steamcracker, dem Herzstück eines Verbundstandorts, wird Rohbenzin aufgespalten, um Grundbausteine für verschiedenste Chemieprodukte herzustellen. Je zwei weitere Verbundstandorte hat BASF in Europa und in Nordamerika. MinderheitspositionBei dem zweiten Cracker in Nanjing wird BASF mit durchgerechnet 25 % Anteil allerdings in der Minderheitsposition bleiben. Das paritätische Joint Venture von BASF und Sinopec BASF-YPC übernimmt die Hälfte der Investition, Sinopec allein stemmt zusätzlich die anderen 50 %. Eine Investitionssumme wird noch nicht genannt. Die Machbarkeitsstudie für die neue petrochemische Großanlage soll bis Jahresende abgeschlossen werden.Das Chemieareal in Nanjing betreiben BASF und Sinopec über ihr seit dem Jahr 2000 bestehendes Gemeinschaftsunternehmen BASF-YPC. Seit 2005 wird dort für den chinesischen Markt produziert. Bisher belaufen sich die Investitionen am Standort Nanjing auf insgesamt 5,2 Mrd. Dollar.Der neue Steamcracker in Nanjing soll auf eine Kapazität von 1 Mill. Tonnen Ethylen ausgerichtet werden, heißt es weiter. Die dort schon bestehende Anlage bringt es auf 740 000 Tonnen. Auch der neue in alleiniger Regie der BASF geführte Cracker in Guangdong ist auf 1 Mill. Tonnen konzipiert. Bislang ist Anwerpen der größte Cracker-Standort mit 1,08 Mill. Tonnen vor dem US-Werk in Port Arthur mit 1,04 Mill. Tonnen. Das Stammwerk in Ludwigshafen hat eine Cracker-Kapazität von 620 000 Tonnen. Alternative Energie gesuchtBASF rechnet sich in China, dem heute schon größten Chemiemarkt weltweit, weiterhin dynamisches Wachstum aus. So wird bis 2025 in Asien-Pazifik ein Wachstum der Chemieproduktion um durchschnittlich 4,4 % jährlich erwartet, wohingegen weltweit ein geringeres Plus um 3,4 % vorhergesagt wird. Sinopec und BASF wollen nun auch neue Geschäftsmöglichkeiten im stark wachsenden Markt für Batteriematerialien prüfen. Die wachsende Bedeutung alternativer Energien in China, insbesondere in der Automobilindustrie, habe zu einer erhöhten Nachfrage nach Batteriematerialien für eine Reihe von Anwendungen geführt, teilt BASF mit.Erst kürzlich hatte der Konzern eine Partnerschaft in dem Geschäft mit dem russischen Nickel- und Palladiumförderer Norilsk Nickel vereinbart. Die beiden Firmen wollen eine erste Produktionsanlage für Batteriematerialien für Elektrofahrzeuge für den europäischen Markt im finnischen Harjavalta bauen und Ende 2020 in die Produktion gehen.