BASF verhandelt über Verkauf des Pigmentgeschäfts
scd Frankfurt – BASF hat für das Anfang des Jahres ins Schaufenster gestellte Pigmentgeschäft offenbar einen ernsthaften Interessenten aufgetan. Der deutsche Chemiekonzern habe sich entschieden, Verhandlungen mit der japanischen Sun Chemical aufzunehmen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf informierte Kreise. Die Gespräche fänden im Vorfeld einer für dieses Jahr geplanten Auktion des Geschäfts statt. Der Verkauf könne BASF wie bereits bei Bekanntgabe der Veräußerungsabsicht im Februar geschätzt gut 1 Mrd. Euro einbringen. Sun Chemical, deren Muttergesellschaft DIC sowie BASF äußerten sich zunächst nicht zu den Gesprächen, die dem Vernehmen nach auch noch scheitern könnten, da noch keine endgültige Entscheidung getroffen sei.Schon lange bevor der Dax-Konzern im Februar seine Verkaufsabsicht für das Pigmentgeschäft öffentlich gemacht hatte, waren die Weichen für diesen Schritt gestellt worden. 2013 hatte BASF angekündigt, insgesamt 650 Stellen in der Sparte streichen zu wollen und Kapazitäten in die primär asiatischen Wachstumsmärkte zu verlegen. So wurde etwa ein schottisches Werk geschlossen und die Produktion der dort hergestellten Azopigmente nach Korea verlegt. Keine zwei Jahre später wurde der nach eigenen Angaben weltweit führende Hersteller von Pigmenten, die in Lacken, Kunststoffen und Druckfarben eingesetzt werden, ausgegliedert. Dafür hatte BASF alle Pigmentaktivitäten in einer neuen Geschäftseinheit zusammengefasst. Seit Sommer 2015Damals hieß es noch, man wolle in der neuen globalen Einheit stärker den Kunden gerecht werden. Allerdings hat es bei BASF mittlerweile fast schon Tradition, dass Geschäfte ausgegliedert werden, die dann mittelfristig veräußert werden. Ausgeschlossen wurde dies auch im Sommer 2015 nicht. Der Konzern prüfe alle Optionen, hieß es damals.Neben dem Pigmentgeschäft steht bei BASF derzeit die Bauchemie in der Auslage. Dem Geschäft, für das sich unter anderem Lafarge interessieren soll, wird eine Bewertung von bis zu 3 Mrd. Euro zugetraut.