Bauer AG verdient operativ weniger
sck München – Trotz einer geringfügig gesteigerten Gesamtleistung hat der Hoch- und Tiefbauspezialist Bauer AG im vergangenen Jahr operativ weniger verdient. Zum Wochenauftakt teilte der in Schrobenhausen (Bayern) beheimatete Konzern mit, 2021 die Gesamtleistung nach vorläufigen Berechnungen auf 1,54 (i.V. 1,45) Mrd. Euro erhöht zu haben.
Das erzielte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 36 Mill. Euro fiel um 20 Mill. Euro geringer aus als im Corona-Krisenjahr 2020 (56 Mill. Euro). Die negativen Folgen der Pandemie setzten dem Unternehmen weiterhin zu. Nach Konzernangaben betraf das vor allem die Region Asien-Pazifik. Die Bauer AG schrieb darüber hinaus von „erheblichen Verzögerungen“ bei einzelnen Großprojekten in Europa.
Trotz dieses erneuten Dämpfers konnte die Bauer-Gruppe immerhin ihre im Herbst herabgesetzte Jahresprognose erfüllen. Aufgrund der Covid-19-Pandemie korrigierte der Vorstand Anfang November vergangenen Jahres seinen Ausblick nach unten. Die Konzernführung stellte eine Gesamtleistung zwischen 1,53 Mrd. und 1,57 Mrd. Euro in Aussicht. Ursprünglich hatte die Bauer AG eine Bandbreite von 1,55 Mrd. bis 1,65 Mrd. Euro erwartet.
Beim Ebit ging der Vorstand ursprünglich davon aus, den operativen Gewinn auf 75 Mill. bis 85 Mill. Euro steigern zu können. Die Pandemie machte aber diese Hoffnung zunichte. Anfang November reduzierte der Konzern die Erwartung fürs Ebit auf eine Spanne zwischen 35 Mill. und 45 Mill. Euro. Das nun erwirtschaftete Ebit liegt nahezu am unteren Ende des herabgesetzten Prognosekorridors. In einem schwachen Markt büßte die Aktie der Bauer AG im Xetra-Handel zeitweise 6,6% auf 8,04 Euro ein. Der anhaltende Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine verunsichert die Anleger erheblich. Das Unternehmen bringt am Markt derzeit 214 Mill. Euro auf die Waage.
In dieser schlechten Stimmung an den Börsen traten erzielte Fortschritte in den Hintergrund. So berichtete die Bauer AG, dass das Ergebnis nach Steuern „nach jetzigem Stand“ aufgrund eines „deutlich verbesserten Finanzergebnisses“ im „leicht positiven Bereich“ liege nach einem Verlust von 8,2 Mill. Euro im Jahr 2020. Im Zwischenbericht zu den 9-Monats-Zahlen gab der Vorstand an, dass das Ergebnis nach Steuern „in etwa auf Höhe des Vorjahres“ liegen könnte. Zur Erinnerung: 2020 drückten hohe Finanzaufwendungen den Konzern netto noch deutlich tiefer in die Verlustzone.
Derweil steigerte die Bauer-Gruppe Ende 2021 den Auftragsbestand auf 1,36 (1,16) Mrd. Euro.
Die vollständigen und geprüften Geschäftszahlen 2021 sowie die Prognose für das laufende Jahr will die Konzernführung am 7. April veröffentlichen.