Bauer sieht sich auf der Sonnenseite
mic München – Der Tiefbaukonzern Bauer hat im dritten Quartal einen Anstieg seiner Nettoverschuldung vermieden. Damit ist der Vorstand weiterhin zuversichtlich, zum Jahresende die Finanzrelationen einhalten zu können, die die Hausbanken für einen Teil ihrer Darlehen fordern. Mit Blick auf den Geschäftserfolg heißt es, das Jahr 2012 sei insgesamt schlechter verlaufen als ursprünglich geplant. Mittelfristig ist der Vorstand jedoch optimistisch. Der Bau werde in Zukunft weltweit eher auf der Sonnenseite der Konjunktur stehen.Die Nettoverschuldung betrug nach neun Monaten 769 Mill. Euro und blieb trotz Umsatzwachstums im Vergleich zum 30. Juni unverändert. Bis zum Jahresende werde der Konzern erhebliche Anstrengungen unternehmen, um das Working Capital und die Verschuldung wieder zurückzuführen, heißt es im Quartalsbericht. Man gehe davon aus, dass die für Kredite relevanten Finanzrelationen eingehalten werden.Unter anderem soll das Verhältnis von Nettoverschuldung zu Ebitda unter 4 liegen und die Eigenkapitalquote mehr als 25 % betragen. Mit 28,5 % landete die Quote per Ende September trotz sinkender Tendenz komfortabel über dieser Latte. Dagegen wird es bei Nettoverschuldung/Ebitda unverändert eng, so dass ein starkes viertes Quartal vonnöten ist.An der zum Halbjahr gesenkten Prognose für den laufenden Turnus hielt der Vorstand fest. Demnach sollen nach Steuern 25 bis 30 Mill. Euro verdient werden nach 34,1 Mill. Euro im Vorjahr. Insbesondere das unerwartet schwach laufende Maschinengeschäft drückt auf die Ergebnisse. In den ersten neun Monaten sank der Nettogewinn um mehr als die Hälfte auf 6 Mill. Euro (siehe Tabelle). Im vierten Quartal ist also ein Schlussspurt erforderlich. Das Ebit soll bei 76 Mill. Euro landen nach 82 Mill. Euro im Vorjahr. Damit sinken die wesentlichen Profitabilitätsgrößen, obwohl die Gesamtleistung von 1,37 Mrd. Euro auf 1,45 Mrd. Euro zulegen soll. Ordereingang drehtIm Auftragseingang spiegelt sich der Optimismus des Vorstands bezüglich positiver Konjunkturaussichten nicht wieder. Bauer holte in den ersten neun Monaten mit 1,1 Mrd. Euro rund 4 % weniger Aufträge herein als im Vorjahr. Das leichte Minus reflektiert kräftige Bremsspuren im dritten Quartal, denn nach sechs Monaten war noch ein Plus von 5 % gemeldet worden. Der Einbruch speist sich aber dem Quartalsbericht zufolge nicht aus dem Kernsektor Bau. Dort sei man mit dem Auftragsbestand wieder auf dem Niveau der Boomzeit im Jahr 2008. Dementsprechend lässt das eher langfristig orientierte Baugeschäft den Auftragsbestand steigen.