ge Berlin – Die Bauwirtschaft strotzt vor Zuversicht. Angesichts des höchsten Auftragsbestands seit 1995 erwartet die Branche ein Erlöswachstum von 5 %, nach knapp 6 % im vergangenen Jahr. Mit baugewerblichen Umsätzen von gut 112 Mrd. Euro werde 2017 so viel gebaut wie seit 20 Jahren nicht mehr. Bei einer Inflationsrate von 1,5 bis 2,0 % dürften die Erlöse real um 2,5 % steigen.Treiber wird wie schon im Vorjahr der Wohnungsbau mit plus 7 % sein, prognostizieren der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie sowie der Zentralverband Deutsches Baugewerbe. Zwar lasse der Zuzug von Flüchtlingen nach. Doch zögen immer mehr Einheimische in Großstädte. Beim öffentlichen Bau hoffen die Verbände, dass nunmehr auch Länder und Kommunen dem Beispiel des Bundes folgen und ihre Investitionen hochschrauben. Bei den Ausgaben des Bundes sei dagegen zu befürchten, dass die ausgeweiteten Mittel nicht komplett verbaut würden, weil nicht ausreichend baureife Projekte zur Verfügung stünden, sagte Bauindustrie-Präsident Peter Hübner. Trotz dieser Gefahr hält er ein Umsatzplus von 5 % im öffentlichen Bau für wahrscheinlich. 320 000 neue WohnungenSkeptisch sieht er hingegen den Wirtschaftsbau. Obwohl hier seit Jahren zu wenig investiert werde und die Bruttoanlageinvestitionen seit 2002 nur noch die Abschreibungen deckten, säßen die hier tätigen Bauunternehmen auf dem höchsten Auftragsbestand seit 1995. Gleichwohl hält Hübner in dieser Sparte nur ein Umsatzplus von 3 % für möglich.Verglichen mit dem Anfang des Jahrzehnts legte der Wirtschaftsbau “nur” um 15 % auf gut 38 Mrd. Euro zu. Eine ähnliche Steigerungsrate zeigten in den vergangenen sechs Jahren die öffentlichen Hände, von denen sich die Bauwirtschaft Investitionen von 31 Mrd. Euro für 2017 erhofft. Mehr als doppelt so schnell expandierte der Wohnungsbau auf inzwischen knapp 43 Mrd. Euro. 2017 dürften 310 000 bis 320 000 Wohnungen fertig werden.—– Wertberichtigt Seite 6